Mit dem Disco-Hit " I will survive" eröffnete das Jugendorchester unter der Leitung ihres Dirigenten Magnus Willems die Weihnachtsfeier des MV Reinsfeld. Der Refrain des Liedes passt genau zu der Zeit, als Alfred Noll nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit der musikalischen Aufbauarbeit in Reinsfeld begann. "Wir mussten uns erst einmal Instrumente besorgen", erzählte der Reinsfelder Ehrenbürger von einer schwierigen Zeit. Sein Onkel Matthias Wollscheid hatte den musikbegeisterten jungen Reinsfelder Männern damals die Tonleiter aufgeschrieben, sodass sie im kleinen Kreise proben konnten. Die Anfänge waren gemacht, Noll sowie drei Mitstreiter gründeten zusätzlich zum Verein die Tanzkapelle "Das heitere Kleeblatt" und spielten sich durch die Tanzlokale der Region. "Das hat uns sehr viel Spaß gemacht", sagt er schmunzelnd. Als Vereins-Dirigent Heinz Burr sich 1963 aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste, übernahm Noll den Posten des Dirigenten im Verein und wurde gleichzeitig auch Vorsitzender. "Wir haben immer das gespielt, was die Leute hören wollten", lautete seine Prämisse. Noll zeigte sich vor allem verantwortlich für die musikalische Ausbildung des Nachwuchses, sodass die Zahl der Mitglieder stetig stieg. Mit seiner Wahl zum Ortsbürgermeister gab er eine Zeit lang im kompletten Ort den Ton an. Nach 20 Jahren legte Noll das Amt des Ersten Vorsitzenden nieder und blieb dem Verein bis 1996 als aktiver Posaunist erhalten.Immer noch routiniert am Taktstock

Nachdem Vereinschef Andreas Trampert Nolls große Verdienste in seiner Laudatio gewürdigt hatte, drückte er dem Ehrendirigenten den Taktstock in die Hand. Sofort war der 77-Jährige in seinem Element und schwang zu "Alte Kameraden" routiniert den Dirigentenstab. Neben Noll ehrte Trampert noch weitere Vereinsmitglieder: Erwin Schirra und Martin Schroth für eine 50-jährige inaktive Mitgliedschaft, Sonja Eiden für eine 20-jährige aktive Mitgliedschaft und Julia Bund, Philipp Dewans und Florian Reget für fünfjährige aktive Mitgliedschaft.