Ein Loch im Baumstamm inspiriert ihn zu einer neuen Idee

Tawern · Seine detailgetreuen Krippen stellt der passionierte Krippenbauer Norbert Schneider am kommenden Wochenende in Tawern aus. 14 Mal hat er die Szene der Heiligen Familie in Bethlehem nachgebaut. Vier wurden erst vor kurzem fertig. Mit dem Erlös des Krippenverkaufs werden Flüchtlingskinder des Aufnahmelagers Trier unterstützt.

 Eine echte Leidenschaft: Krippen, die an unsere Heimat erinnern, oder solche, die im Orient stehen könnten, baut der Tawerner Norbert Schneider nach. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Eine echte Leidenschaft: Krippen, die an unsere Heimat erinnern, oder solche, die im Orient stehen könnten, baut der Tawerner Norbert Schneider nach. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Tawern. "In meiner Werkstatt vergesse ich Zeit und Raum", sagt Krippenbauer Norbert Schneider aus Tawern. Er wisse im Voraus genau, wie die jeweilige Krippe aussehen wird. Der 74-jährige ehemalige Dreher und Werkzeugmacher zeigt die Ergebnisse seiner Kunst am kommenden Wochenende. Zeit seines Lebens ist der Modellbau seine Passion. "Früher waren es Schiffe, seit meinem Ruhestand 1996 sind es Krippen", erklärt der sehr detailverliebte Künstler. Da auch beim Krippenbau Handwerkskunst und Geschicklichkeit nicht vom Himmel fällt, bildete er sich fort, und fuhr dafür schon mal bis nach Garmisch-Partenkirchen, wo der Krippenbau eine lange Tradition hat.
Mit Wurzeln kann Schneider sehr gut arbeiten. "Da reicht ein Loch im Stamm, und daraus mache ich eine Krippe", erfreut er seine Besucher. Gutes Holz, meist 200 Jahre alte Eichenbalken aus Abrisshäusern, ist ein Schatz für ihn. Minutiös achtet er auf die richtigen Proportionen zwischen Figuren und Gebäude.
Zwei Stilrichtungen werden angeboten: Die einheimischen Krippen und solche, die im Heiligen Land stehen könnten. "Dort hat sich die heilige Geschichte aus der Bibel ja auch abgespielt", begründet er diese Variante. Insgesamt 14 seiner Kunstwerke werden gezeigt, darunter vier ganz neue. "Gut 180 Stunden brauche ich für eine Krippe", sagt Schneider. Sie kosten bis zu 1000 Euro, je nach Aufwand und Größe. Allerdings nimmt er auch gerne Auftragsarbeiten an.
Experiment mit Ebenholz


Besonders viel Mühe macht sich der Künstler mit den Figuren. Die sind zwar nicht von ihm geschnitzt, sondern nur "Rohlinge", werden aber sehr sorgfältig bekleidet.
Gut 300 Besucher kamen im vergangenen Jahr. Dabei sprangen für die Kita Tawern und den Kinderschutzbund Trier jeweils 340 Euro heraus. Und vielleicht können sich die Liebhaber dieser Kunst im nächsten Jahr über eine weitere Stilrichtung freuen. "Vom Urlaub in Mombasa habe ich mir Ebenholz mitgebracht. Daraus könnte ich eine Krippe bauen, die wie ein afrikanischer Kral aussieht", verrät Schneider schon jetzt.
Ausstellung am 29. und 30. November, Samstag 14 bis 19 Uhr, Sonntag 11 bis 19 Uhr, in Tawern, Auf der Hard 40.

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