Ein-Mann-Betrieb mit Team-Gefühl

WASSERLIESCH. Er ist gebürtiger Wasserliescher, hat fast sein ganzes Leben dort verbracht und gibt nun nach Stationen im Musikverein und im Gemeinderat wieder etwas zurück an den Ort, den er seine Heimat nennt: Seit dem 1. Januar leitet Adalbert Fuchs die Außenstelle der Volkshochschule (VHS) in Wasserliesch.

Die meisten Jahre seines Lebens hat Adalbert Fuchs in Wasserliesch verbracht, er fühlt sich nach eigenen Angaben "sehr wohl" in dem Ort an der Obermosel und möchte von dort auch nicht mehr weg. Er war es aber schon einmal. "Während des Zweiten Weltkriegs war ich mit meiner Familie in Rimpar, einem größeren Ort bei Würzburg. Wir sind 1953 wieder zurück nach Wasserliesch, ich habe also ein paar Jahre meiner Kindheit nicht hier verbracht", erinnert er sich. 30 Jahre im Gemeinderat

Dass er sich im Ort wohl fühlt, das zeigt auch ein weiterer Blick in seiner Vergangenheit. Denn der Vater eines erwachsenen Sohnes hat sich schon immer im Ort engagiert. "Ich war 32 Jahre lang Schriftführer im Musikverein und habe auch 30 Jahre lang im Ortsgemeinderat gesessen", so Adalbert Fuchs. Erster Beigeordneter sei er zwölf Jahre lang gewesen, seit 2002 ist damit Schluss, seit zwei Jahren außerdem auch mit der Gemeinderatsmitgliedschaft. "Irgendwann ist es auch mal wichtig, den Platz frei zu machen für andere, die dann auch mit neuen Ideen kommen", begründet er seine Entscheidung. So hat Adalbert Fuchs nun auch Zeit, etwas Neues anzugehen: Denn den Platz frei gemacht hat nach 15 Jahren auch der ehemalige Leiter der Außenstelle der Volkshochschule Wasserliesch-Oberbillig. "Und als man mich irgendwann gefragt hat, ob ich das machen würde, da habe ich gesagt: ja, wenn ich im Ruhestand bin",erinnert sich Fuchs. Der Vorruhestand ist es zwar "nur", aber dennoch hat der ehemalige Oberamtsrat nun die Leitung übernommen - eine Aufgabe, die er mit vollem Eifer angeht: "Ich habe gerade mein erstes Halbjahresprogramm erstellt, und es wurde bisher gut angenommen", freut er sich. Etwas Neues soll es auch geben, so der neue Leiter, der in seinem Berufsleben bei der Kreisverwaltung das Amt für Schulen und Kultur leitete und somit durchaus mit der Materie vertraut ist: "Heimat- und Länderkunde haben wir ins Programm genommen, das gab es bisher noch nicht." Aber nicht nur für die Wasserliescher und Oberbilliger, die, so Fuchs, unbedingt auch gemeinsam anzusprechen seien, wird die Volkshochschule Veranstaltungen anbieten. Adalbert Fuchs hat noch mehr vor: "Nicht nur die Einheimischen sollen auf ihre Kosten kommen. Mein Wunsch war es, was für Gäste zu machen, die hier ihren Urlaub verbringen." Exkursionen, Weinproben, Vorträge - viele Dinge sind geplant, "und wir werden da eng mit den Gaststätten und den Zimmervermietern zusammenarbeiten". Zusammenarbeiten, das ist auch ein Wort, welches Adalbert Fuchs immer wieder betont: "Ich bin zwar ein Ein-Mann-Betrieb und leite die Außenstelle alleine, aber ohne die Hilfe der Vereine, der Hausmeister, der Ortsbürgermeister und der Gemeinderäte wäre das gar nicht möglich. Ideenreichtum und Motivation reichen nicht aus, um eine gute Volkshochschularbeit zu leisten." Es sei sehr wichtig, die Arbeit, die er ehrenamtlich als Außenstellenleiter macht, als Teil eines größeren Teams zu betrachten. Gerne am Schreibtisch und auf Wanderschaft

Jetzt, im Vorruhestand, da die Zeit es zulässt, da setzt er sich gern wieder an den Schreibtisch, telefoniert, plant, organisiert, sucht Dozenten. Genauso gerne widmet er sich aber auch seinen anderen Hobbys: "Ich gehe gerne wandern", erzählt Adalbert Fuchs, auch Reisen könne man zu seinen Hobbys zählen, sofern es die Zeit zulasse. Sein größtes Hobby aber, das ist nun seine neue Aufgabe. Und die, so sagt er, will er noch so lange wie möglich und in enger Zusammenarbeit mit den Orten und Vereinen ausführen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort