Schon manches Mal hatte Loni Hoff Angst um ihren Mann. Wenn er wieder in Sachen "Kirche" unterwegs war und auf den hohen Turm kletterte, um in Schwindel erregender Höhe Dachziegel zu reparieren. Über Höhenangst kann Hermann Hoff allerdings nur lachen. An Arbeiten unter harten Bedingungen ist er gewöhnt: Bis zu seiner Rente hat er in einem Walzwerk und im Straßenbau gearbeitet. Im Dienst der Kirche

Vor mehr als 50 Jahren zog der Vorsitzende des Pfarrverwaltungsrats wegen seiner Loni von seinem Heimatort Büdlicherbrück nach Bescheid. Seit 45 Jahren ist er "der Mann für alles rund um die Kirche". An Fronleichnam baut er Altäre auf, er zählt das Geld aus dem Klingelbeutel oder baut tagelang den Kellerraum der Kirche um. Sein Lohn: Urkunden, "mal eine Flasche Wein" und ein Bild von der Züscher Künstlerin Ursula Stimmler, auf dem sein Eigenheim zu sehen ist. Er hält ein Auge auf die Heizung und den Glockenschlag, mauert und greift immer wieder zu Pinsel und Farbe. "Als die Tür des Tabernakels klemmte, wollte der Pastor den Schlosser rufen", erzählt der 76-Jährige und schmunzelt. Seine Antwort: "Das machen wir doch selber." Der siebenfache Großvater erledigt die anfallenden Arbeiten gerne, auch "weil unser Pfarrer Ingo Flach so ein feiner Mann ist." Den Vorsitz des Pfarrverwaltungsrats wird er seit Jahrzehnten "nicht mehr los". "Keiner will es machen. Es ist noch kein Nachfolger in Sicht", sagt der Wahl-Bescheider. Wenn er nicht im Kirchengarten oder im Gotteshaus werkelt, zieht es Hoff in den eigenen Garten. "Früher haben wir noch Felder bewirtschaftet", erzählt der Vater einer Tochter und zweier Söhne. Wenn die jüngste Enkeltochter Romina (4) die Großeltern besucht, ist Zeit zum Spielen. Und wenn die Glocken pünktlich zur Messe schlagen, macht sich Helmut Hoff gemeinsam mit seiner Frau auf zum Gottesdienst.