Ein Mehr an Menschlichkeit am Ende eines Lebens

Saarburg · Eine Vereinbarung koordiniert die Zusammenarbeit zwischen dem Kreiskrankenhaus St. Franziskus und dem Seniorenzentrum mit den Hospizhelfern der Malteser. Geregelt ist, wie ein solcher Einsatz für Schwerstkranke und Sterbende koordiniert wird. Versicherungstechnische Fragen und die Pflicht zur Verschwiegenheit sind festgelegt.

 Haben sich zur Unterzeichnung der Vereinbarung versammelt: Diözesangeschäftsführer Werner Sonntag, die stellvertretende Pflegedirektorin Irene Schuster, Pflegedirektor Harald Lehnertz, Krankenhaus-Geschäftsführer Holger Brandt, Malteser-Stadtbeauftragter Rolf Theiß, Diözesanleiter Antonio Freiherr von Salis-Soglio, Hospizkoordinator Thomas Biewen, Kreisbeauftragter Herrmann Hurth und Krankenhaus-Seelsorger Michael Zimmer (von links). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Haben sich zur Unterzeichnung der Vereinbarung versammelt: Diözesangeschäftsführer Werner Sonntag, die stellvertretende Pflegedirektorin Irene Schuster, Pflegedirektor Harald Lehnertz, Krankenhaus-Geschäftsführer Holger Brandt, Malteser-Stadtbeauftragter Rolf Theiß, Diözesanleiter Antonio Freiherr von Salis-Soglio, Hospizkoordinator Thomas Biewen, Kreisbeauftragter Herrmann Hurth und Krankenhaus-Seelsorger Michael Zimmer (von links). TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. Erna T. (Name von der Redaktion geändert) ist 67 Jahre alt. Mit der Diagnose "Knochenkrebs - unheilbar" bricht für die Rentnerin, Mutter und Großmutter die Welt zusammen. "Wie lange habe ich noch?", fragt sie ihren Arzt und: "Was wird aus meinen Kindern und Enkeln?"
In dieser Lage, wenn das Ende eines Lebens abzusehen ist, helfen Menschen, die vom Malteser-Hilfsdienst ein Jahr lang als Helfer ausgebildet wurden.
In einer Vereinbarung zwischen der Hilfsorganisation, dem Kreiskrankenhaus und Seniorenzentrum St. Franziskus ist eine bestehende Zusammenarbeit jetzt auf eine solide Grundlage gestellt worden. Einsatzkoordination, versicherungstechnische Fragen und vor allem die Pflicht zur Verschwiegenheit sind vertraglich niedergelegt.
"Die demografische und medizinische Entwicklung lässt erwarten, dass die Hilfen für Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten weiter ausgebaut werden müssen", erklärt Diözesanleiter Antonio Freiherr von Salis-Soglio.
"Die Idee, dass Hospizhelfer auch im Krankenhaus arbeiten dürfen, ist bereits mit der Gründung der Hospizgruppe Saarburg Anfang 2011 aufgekommen", sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Holger Brandt. Krankenhaus-Seelsorger Michael Zimmer und das Personal haben einen Blick dafür entwickelt, wer diese Dienstleistung nutzen sollte.
Das Wort Hospizhelfer nimmt Pflegedienstleiter Harald Lehnertz nicht gerne in den Mund: "Wir sprechen lieber von einem Patientenbegleitdienst. Das Wort Hospiz kann zu leicht falsch verstanden werden."
Entsprechend sensibel müsse die Zusammenarbeit zwischen Patient und Begleiter angebahnt werden. Die zwölf ausgebildeten Saarburger Hospizhelfer begleiten derzeit acht Schwerstkranke, denen viel mehr Zeit gewidmet werden kann, als das im Krankenhausalltag möglich ist.
Hospizdienstkoordinator Thomas Biewen wirbt für die Teilnahme an einem neuen Kurs: "Rund 15 Interessierte sollten es sein." Melden kann man sich unter Telefon 0651/14648-23.
Begleitet werden nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Angehörigen im häuslichen Umfeld und über den Tod des geliebten Menschen hinaus.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.malteser-hospizarbeit.de
Extra

Die Malteser sind zurzeit der größte deutsche Hospiz-Dienstleister. An 70 Standorten werden mit mehr als 100 ambulanten wie stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen Angebote zur Begleitung trauernder Menschen bereitgehalten. Zurzeit leisten rund 2400 ehrenamtliche Malteser jährlich mehr als 140 000 Stunden Arbeit. Der Hospizdienst der Malteser in der Region Trier existiert seit Anfang der 1990er Jahre. In der Verbandsgemeinde Saarburg stellt sich seit Anfang 2011 eine Gruppe von zwölf Helfern dieser Aufgabe im Krankenhaus, den Senioreneinrichtungen und dem häuslichen Umfeld der Betroffenen. doth

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