Ein Neubau für die Wassermänner

TRIERWEILER-SIRZENICH. Die Abwasseranlagen und Trinkwassereinrichtungen in einem gemeinsamen Haus verwalten und warten? Die Verbandsgemeinde Trier-Land geht diesen ungewöhnlichen Weg mit ihrem neuen Technischen Dienstleistungszentrum (TDZ).

Der neue Betriebskomplex an der Ecke Bischof-/Kiemstraße im Gewerbegebiet Sirzenich wird den Eigenbetrieb Abwasserwerk Trier-Land und den Zweckverband Wasserwerk Trier-Land unter einem Dach vereinen. Das Projekt ist mit 1,55 Millionen Euro veranschlagt. Das Land beteiligt sich an der Finanzierung mit einem Zuschuss von 380 000 Euro und einem Darlehen von 120 000 Euro. Im April soll das Gebäude für die insgesamt 23 Beschäftigten der Werke bezugsfertig sein. Bisher waren die beiden Sparten bei der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land im Prinzip auf drei Standorte verteilt: Leitung und Verwaltung saßen im VG-Gebäude an der Trierer Gartenfeldstraße, die technischen Einrichtungen der Betriebsdienste Wasser und Abwasser lagen räumlich voneinander getrennt in zwei separaten Anwesen auf dem "Hungerberg" bei Trierweiler. Die rund 30 Jahre alten Gebäude platzten längst aus allen Nähten, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Eine Laboreinrichtung für Wasserproben fehlte. Hinzu kamen die große Distanz zu Werkleitung und Verwaltung sowie die dürftige Anbindung an die B 51. Sie führt über einen engen, asphaltierten Wirtschaftsweg.Aus für den Standort "Hungerberg"

Bürgermeister Wolfgang Reiland: "Der notwendige Ausbau unserer Betriebsdienste am alten Standort wäre sehr teuer geworden, ohne dabei grundlegende Nachteile wie die schlechte Anbindung und die Entfernung zur Verwaltung zu beseitigen." So beschloss der VG-Rat Trier Land im Mai 2002 einen kompletten Neubau der Betriebsstätten am neuen Standort Sirzenich. Dabei sollten die Bereiche Abwasser und Trinkwasser samt Werkleitung und der Verwaltung in einem Haus untergebracht werden. Diese Lösung verspricht einen wesentlich effektiveren Betriebsablauf. Außerdem sind Synergieeffekte zwischen den beiden Sparten zu erwarten. Allerdings schreibt der Gesetzgeber wegen der Trinkwasserhygiene eine Trennung von Weiß (Trinkwasser) und Schwarz (Abwasser) vor. Für die Planer war es also keine leichte Aufgabe, beide Bereiche zu einem Technischen Dienstleistungszentrum (TDZ) vereinen, ohne gegen die gesetzlichen Auflagen zu verstoßen.Ein Konzept mit Pilotcharakter

Bauleiter Werner Monzel: "Das war eine besondere Hausforderung, die dem Projekt landesweit Pilotcharakter verlieh." Das Konzept des Architekturbüros Hoffmann & Hoffmann machte bei der Ausschreibung das Rennen: Durch eine besonders durchdachte Raumaufteilung bleiben die hygienisch sensiblen Zonen beider Betriebszweige strikt voneinander getrennt, ohne dass dadurch die Kommunikation und die Zusammenarbeit behindert würden. Baubeginn war im Herbst 2002. Inzwischen ist das TDZ weitgehend fertiggestellt - der Innenausbau schreitet zügig voran. Entlang der Bischofstraße entsteht das zweigeschossige Hauptgebäude. In ihm werden die Verwaltung, Teile des Technischen Dienstes, die elektronische Schaltzentrale sowie eine Hausmeisterwohnung untergebracht. Dem schließt sich ein L-förmig angeordneter Bau an, der Aufenthalts- und Sanitärräume, Fernwärmeheizung, Werkstätten, Lagerräume, ein Labor und Stellplätze für die Fahrzeuge beherbergt. Die Gebäude haben eine Grundfläche von rund 1000 Quadratmetern und einen umbauten Raum von etwa 5000 Kubikmetern. Die alten Betriebsgebäude auf dem "Hungerberg" sind schon an einen Privatinteressenten verkauft worden. Weiter im Eigentum der VG bleibt nur der zwischen den beiden Anwesen gelegene Hochbehälter.

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