Ein neue Mitte für Kelsen

Saarburg/Merzkirchen-Kelsen · Nachdem das Feuerwehrgerätehaus in Kelsen beim Abriss des Nachbarhauses beschädigt wurde, ist nun klar: Der Ortsteil bekommt ein neues Feuerwehrgerätehaus, das mit einem Dorfgemeinschaftsraum kombiniert wird. Der Hauptausschuss der Verbandsgemeinde hat der Planung zugestimmt.

Saarburg/Merzkirchen-Kelsen. Manchmal führen auch unglückliche Zwischenfälle zu positiven Lösungen. So war das zumindest nun in Kelsen. Im Frühjahr hatte dort die Gemeinde das baufällige landwirtschaftliche Anwesen Waxweiler im Ortskern abreißen lassen. Das rund 4000 Quadratmeter große Gelände mit Garten, Scheune, Schuppen und Bauernhaus, das zehn Jahre lang leer stand, hatte sie dem Vorbesitzer abgekauft, um dort Platz zu schaffen für fünf bis sechs neue Häuser.
Was vorher nicht zu sehen war: Das benachbarte Feuerwehrgerätehaus war lediglich an den Giebel des Bauernhauses angelehnt, hatte selbst keinen Giebel und das Dach war auch nicht mit dem Mauerwerk verbunden.
Ergebnis: Das Feuerwehrgerätehaus - Ortsbürgermeister Martin Lutz schätzt das Alter auf 200 bis 300 Jahre - ist baufällig und kann derzeit nicht genutzt werden. Die Feuerwehr hat Fahrzeug und Geräte bei einem Bauern untergestellt. Eine Reparatur des Gebäudes würde laut Lutz um die 40 000 Euro kosten. Das Gebäude stünde aber auch mitten im kleinen geplanten Neubaugebiet.
So entstand die Idee, einen anderen Weg einzuschlagen und ein kleines Haus am Rande des Baugebiets zu bauen, in dem dann nicht nur die Feuerwehr ihre Geräte unterstellen kann, sondern auch die Dorfgemeinschaft Platz findet (der TV berichtete). Denn in Kelsen gibt es keine Unterkunft für öffentliche Treffen, sei es für Anliegerversammlungen, Wahlen oder auch Feste und Veranstaltungen. Dabei sei die Kelsener Dorfgemeinschaft rege und organisiere immer wieder gemeinsame Essen, beispielsweise zum Nationalfeiertag, sagt Lutz. Bislang hätten diese Veranstaltungen im kalten Feuerwehrhaus stattgefunden.
Nun können sich die Kelsener auf einen etwas gemütlicheren Raum freuen, der maximal 30 Quadratmeter groß sein soll.
Der Haupt- und Finanzausschuss des Verbandsgemeinderats hat sich aktuell dafür ausgesprochen, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses mit Dorfgemeinschaftsraum gemeinsam mit Merzkirchen zu verwirklichen. Ähnliche Projekte gibt es bereits in Merzkirchen-Dittlingen und Kirf-Beuren.
Eine erste Planung mit dem Feuerwehrhaus am Rande des Neubaugebiets liegt vor. Die Kosten, die sich VG und Ortsgemeinde teilen, werden auf 141 500 Euro geschätzt. Die Verbandsgemeindeverwaltung, die für die Feuerwehr verantwortlich ist, rechnet mit einer Drittel-Förderung. Merzkirchen hat bereits Zuschüsse zur Dorferneuerung beantragt. Denn wie Ortsbürgermeister Lutz betont, gehe es bei dem Projekt im Ortskern nicht darum, Bauland zu erschließen, sondern den Ort, dessen Mitte unter Denkmalschutz stehe, zu erneuern. Am Rande des Neubaugebiets soll denn auch ein neuer Platz mit den beiden historischen Brunnen entstehen. Das Neubauprojekt soll auch auf Wunsch des Haupt- und Finanzausschusses flott über die Bühne gehen. Allerdings muss der Ortsgemeinderat noch der Planung zustimmen und einen Bebauungsplan in Auftrag geben. Am heutigen Mittwoch, 5. Oktober, stehen diese beiden Punkte auf der Tagesordnung.
Bei der Sitzung des Ortsgemeinderats Merzkirchen heute, 19.30 Uhr, im Jugendheim wird zudem ein neuer stellvertretender Ortsvorsteher für Dittlingen gewählt und über den zehnjährigen Betriebsplan für den Forst entschieden.

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