Ein neuer Chef für die Hermeskeiler Polizei

Die Hermeskeiler Polizeiinspektion hat einen neuen Chef. Michael Wahlen wird Leiter der Dienststelle, die in 28 Orten und für 27 000 Menschen für Recht und Ordnung sorgt. In seinem künftigen Revier kennt sich Wahlen bereits gut aus. Denn der 42-Jährige kommt aus Reinsfeld.

Hermeskeil/Reinsfeld. 16 Monate nachdem Vorgänger Siegfried Agostini wegen abfälliger Äußerungen gegenüber Frauen von seinem Posten entbunden wurde (der TV berichtete) und sein Stellvertreter Franz Petry kommissarisch die Führungsaufgabe übernahm, hat die Hermeskeiler Polizeiinspektion (PI) wieder einen neuen Dienststellenleiter.

Es ist der erste Polizeihauptkommissar Michael Wahlen, den ein Gremium des Polizeipräsidiums Trier unter mehreren Bewerbern für die freie Stelle in der Hochwaldstadt auswählte. Am 14. Januar wird Wahlen offiziell in sein Amt als Dienstellenleiter eingeführt. "Ich freue mich auf diese besondere Herausforderung, und es geht für mich damit ein langgehegter Wunsch in Erfüllung", betont der 42-Jährige, der verheiratet ist und ein Kind hat. Denn seine Führungsaufgabe nimmt Wahlen "in heimischen Gefilden und in einem Raum, in dem ich mich auskenne", wahr. Wahlen ist nämlich ein Kind der Hochwaldregion. Er wohnt Zeit seines Lebens in Reinsfeld und ist in Hermeskeil auf die Realschule gegangen, bevor er vor 26 Jahren seine Ausbildung als Polizist begann. Auf seinem bisherigen Karriereweg war die PI Hermeskeil schon einmal eine wichtige Station. Von 1993 bis 1999 war Wahlen dort Dienstgruppenleiter. Danach wechselte er zunächst als Sachbearbeiter für Verkehrsaufgaben zur Polizeidirektion Trier und 2001 schließlich in den Führungsstab des Polizeipräsidiums Trier, wo er unter anderem für die Planung von Großeinsätzen verantwortlich war. Nun kehrt Wahlen, der in seiner Freizeit gerne läuft und Alpin-Ski fährt, also als neuer Chef an eine alte Wirkungsstätte zurück, die er als "meine Heimatdienststelle" bezeichnet. Er finde dort eine "gut aufgestellte und motivierte Mannschaft" vor, was nicht zuletzt das Verdienst von Franz Petry sei, mit dem er gemeinsam die "erfolgreiche Arbeit der Dienststelle" fortführen wolle. Die Hermeskeiler PI hat aktuell eine Personalstärke von rund 40 Mitarbeitern (Schutz- und Kriminalpolizisten sowie Angestellte). Sie sorgen in einem 333 Quadratkilometer großen Dienstbezirk, der sich über die vier Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell am See, Ruwer und Thalfang erstreckt und in dem 27 000 Menschen wohnen, für Recht und Ordnung.

Zwar komme im Hochwald im Vergleich zu städtischen Ballungsgebieten "die große Kriminalität nicht in dieser Dichte und Häufigkeit vor". Wahlen verschweigt aber nicht die Problemfelder der hiesigen Polizeiarbeit wie die stetig steigende Einsatzbelastung, der vergleichsweise hohe Altersdurchschnitt der Beamten und die wegen der Größe des Dienstbezirks langen Anfahrtswege.

Seine Zielsetzung für die Zukunft formuliert Wahlen klar: "Wir müssen sichtbar und ansprechbar sein. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, den Kontakt mit der Bevölkerung zu halten." Mehr Fußstreifen könnten dabei ein Mittel sein.

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