Gesundheit Ein Ort, wo sich Pflegebedürftige wohlfühlen

Zerf · In Zerf gibt es eine neue Einrichtung, in der bis zu 20 pflegebedürftige Menschen tagsüber betreut werden können. Bei einem Tag der offenen Tür haben die Mitarbeiter ihr Angebot vorgestellt.

 Ein reges Besucherinteresse an der neuen Zerfer Einrichtung zur Tagespflege gibt es während des Tages der offenen Tür. 

Ein reges Besucherinteresse an der neuen Zerfer Einrichtung zur Tagespflege gibt es während des Tages der offenen Tür. 

Foto: Herbert Thormeyer

Einen Tag lang herrscht ein Kommen und Gehen in der Zerfer Schulstraße 31. Ein ehemaliges Wohnhaus dort ist zu einer neuen Tagespflegeeinrichtung umgebaut worden. Die Betreiberinnen, Doris Kuhn-Bamberg und Claudia Breit, sind Pflegedienst-Fachkräfte mit Zusatzausbildung in der Leitung eines solchen Hauses. Breit ist darüber hinaus ausgebildete Krankenschwester.

Unter den Gästen ist Martin Alten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See. Er stellt fest: „Das ist eine sehr wichtige Einrichtung, denn der Bedarf ist da.“

Das Haus der Eltern von Ute Barth und Jörg Wagner wurde erst im Jahr 1996 gebaut. Deshalb, so stellt Wagner fest, sei „in der oberen Etage noch alles so wie vorher, einschließlich des Mobiliars.“ Doch es musste viel investiert werden, schließlich galt es, für die künftigen Nutzer alles rollstuhlgerecht und barrierefrei auszubauen.  Dickster Brocken war dabei ein Aufzug, denn, so Kuhn- Bamberg: „Für einen Lifter ist das Treppenhaus zu eng.“

Ganz wichtig für die beiden Chefinnen des sechsköpfigen Teams, die täglich bis zu 20 Pflegeplätze zur Verfügung stellen, ist der große Garten des Hauses. Hier können bei gutem Wetter viele Aktivitäten an der frischen Luft stattfinden, bis hin zu gemeinsamem Grillen. Auch sonst soll der Tag der Gäste abwechslungsreich verlaufen. Zwischen 9.30 und 16.30 Uhr soll es eine feste Struktur im Tagesablauf geben, bei der geistige wie körperliche Aktivität wichtig sind. „Das können Brettspiele oder ein Sitztanz mit Bällen oder Tüchern sein“, erklärt Breit. Immer ist jemand da, der viel Zeit hat, damit sich alle wohlfühlen.

Ein Höhepunkt des Tages ist das gemeinsame Kochen, alles mit frischen Zutaten, versteht sich. Nach der Mittagsruhe gibt es noch Kaffee und Kuchen.

Finanzieren können die Nutzer und ihre Angehörigen diese Dienstleistung über das Budget, das ihnen die Pflegeversicherung mit einem Pflegegrad garantiert. „Essen und die Fahrten können über andere Töpfe abgegolten werden“, erklärt Kuhn-Bamberg, die darüber auch gerne informiert. Auch demenzkranke Gäste seien kein Problem. Längere Fahrten zu weiter entfernten Einrichtungen entfallen.

Besucherin Gerda Hutmacher aus Lampaden-Obersehr ist begeistert. „Ich finde das super. Da habe ich viel Abwechslung und lerne noch neue Leute kennen“, zählt die 84-Jährige Vorteile der neuen Einrichtung auf. 91 Jahre alt ist Gottfried Felka aus Hentern. Er findet: „Das ist eine tolle Gelegenheit, dass pflegende Angehörige auch mal was erledigen oder sich erholen können.“ Das sei die Art sozialer Hilfe für die gesamte Bevölkerung, die gebraucht werde.

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