Nationalpark Ein Pferd hilft bei der Holzernte im Nationalpark

Malborn/Neuhütten · Mannheimer heißt ein Vierbeiner, der in den vergangenen Tagen eifrig im Schutzgebiet Buchenstämme aus dem Wald gezogen hat.

 Lothar Walter und sein „Mannheimer“ helfen dabei, gefällte Holzstämme sanft aus dem Nationalpark zu transportieren.

Lothar Walter und sein „Mannheimer“ helfen dabei, gefällte Holzstämme sanft aus dem Nationalpark zu transportieren.

Foto: TV/Konrad Funk

(red) Kein Motorengeräusch, keine Abgase, keine Spuren, stattdessen ein leichtes Schnauben, das Rasseln eines Pferdegeschirres, ein leises Kommando von dessen Besitzer. So sachte wird derzeit Holz aus einem sensiblen Bereich des Nationalparks Hunsrück-Hochwald an die Wege gezogen.

Pferd und Besitzer sind eine Einheit. Mannheimer weiß genau, welchen Befehl er ausführen soll, wenn sein Besitzer Lothar Walter aus Ellweiler ihn nach links oder nach rechts dirigiert. Und nach getaner Arbeit gibt es einen Eimer mit Futter als Lohn für den eifrigen Helfer. Und wieso heißt das Pferd Mannheimer? Walter lacht und erklärt, dass der Hengst vor 15 Jahren just auf dem Mannheimer Maimarkt zur Welt und somit auch zu seinem Namen gekommen ist.

In einem Teilbereich in der Pflegezone des Schutzgebiets hat man mit Hilfe des Laserscans (das sind mit Lasertechnik über Satelliten generierte schattierte Oberflächenbilder der Erde) Strukturen lokalisiert, die auf eine frühere Besiedlung dieses Areals hindeuten. Deshalb möchte die Nationalparkverwaltung dort ganz behutsam vorgehen und im Boden befindliche Strukturen nicht zerstören. Einzelne Bäume werden auf den Hügeln und Wällen entfernt. Dies hat den Hintergrund, dass dann die Gefahr des Umstürzens der Bäume mit der Wurzel und damit die Beeinträchtigung des Fundplatzes vermieden wird.

In diesem Kontext kommt das Pferd ins Spiel, da es ganz pfleglich die Stämme an die Waldstraße vorzieht, wo sie dann später von einer Maschine wieder aufgeladen und zu sogenannten Poltern zusammengesetzt werden. Allerdings: Schwere Stämme, lange Distanzen, große Mengen – das kann das Pferd nicht leisten. Diese Ablaufschritte erledigen dann doch moderne Forstmaschinen. Aber bei der Pfleglichkeit steht das Pferd ganz vorne. Übrigens: Das Holz, das in diesem Bereich anfällt, wird in die Nähe der Nationalparkgemeinde Neuhütten (Verbandsgemeinde Hermeskeil) gefahren, wo es dann als Brennholz für die Bürger abgegeben wird.

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