Ein Prosit auf die Harmonie

Konz-Könen · Als die organisierte Musik in Könen Einzug hielt, wurde Deutschland noch von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) regiert. Bier war auch schon damals das Lieblingsgetränk der Deutschen. Es ist bei der Harmonie so beliebt, dass es von einer Gruppe junger Musiker selbst gebraut wird. Zum 110. Geburtstag gratulierten rund 400 Orchestermusiker aus zehn Gastvereinen und der Männergesangverein Lyra.

Im Wohnzimmer von Josef Hein: Der elfjährige Friedhelm Fell packt sein Horn aus und spielt dem Dirigenten des Musikvereins Harmonie Könen das vor, was er zuhause geübt hat. "Der hat beim ersten Ton gemerkt, ob ich fleißig war", erinnert sich der heute 61-Jährige. Bei der Feier zum 110-jährigen Bestehen ist der Hornist zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden.
"Von den 50 Jahren im Verein war Friedhelm Fell 44 Jahre im Vorstand und 18 Jahre Vorsitzender", rechnet der heutige Vorsitzende Achim Werel vor. Mit Rainer Stadtfeld (Bariton) und Erhard Holbach (Tenorhorn), beide auch 50 Jahre im Verein, wurden zwei weitere verdiente Musiker für ihre zusätzliche Vorstandsarbeit zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Zehn Orchester und der Männergesangverein Lyra gratulierten der Harmonie musikalisch. Der Jubelverein selbst spielte nicht, denn, so Vorsitzender Werel: "Wir haben bereits ein Jubiläumskonzert gegeben und wollen uns jetzt ganz unseren Gästen widmen."
Doch die Harmonie feierte auch sich selbst und die beständigsten Musiker. Vom Vorsitzenden des Kreismusikverbandes, Erwin Berens, wurden Lothar Feiber, Uwe Kohl sowie Wolfgang Nosbüsch und Nikolaus Zimmer für 50-jähriges Musizieren ausgezeichnet. Die Arbeit von Dirigent Paul Claes in den vergangenen 25 Jahren wurde mit der goldenen Ehrennadel mit Diamant gewürdigt.
Drei Jahrzehnte spielen Achim Werel, Anja Pose, Mario Maxmini und Frank Holbach mit. 20 Jahre sind Nadine Zonker, Christine Zimmer und Sylvia Müller dabei. Theresia Pfeifer und Robin Claes sind seit zehn Jahren im Orchester.
Derzeit gibt es 38 Aktive. Acht von ihnen haben ein besonderes Hobby: Bier brauen. "Das habe ich während meines Studiums als Lebensmitteltechniker gelernt", verrät Nadine Zonker. Die 27-Jährige braut mit ihren Helfern seit 2012 das vereinseigene Cona-Bräu, benannt nach dem antiken Namen des Ortes und mit eigens entwickeltem Wappen auf dem Etikett der Flaschen.Einst Märsche, heute Rockmusik


"Vor 50 Jahren haben wir meist Märsche und Walzer gespielt", erinnert sich Ehrenvorsitzender Fell. Heute sei sogar Rockmusik im Repertoire, das immer anspruchsvoller wurde. "Das ist nötig, um weiteren Nachwuchs zu gewinnen", sagt Fell. Der Verein hat, neben dem guten eigenen Bier, immer Instrumente parat für junge Menschen, die sie erlernen wollen. Dafür gibt es sieben gute Ausbilder.
Weitere Infos im Internet unter www.mvkoenen.deExtra

Fördernde Mitglieder des Vereins wurden bereits beim Jubiläumskonzert geehrt. Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielten Albert Fisch, Günther Holbach, Wolfgang Holbach, Burkhard Nimmesgern, Ewald Steffen, Leo Wenner und Rudolf Werel die goldene Ehrennadel. Mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Gerhard Claes, Helmut Dawen, Bernhard Kramp, Rosemarie Maximini und Albert Ollerieth ausgezeichnet. doth

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