Ein Regenwald in der Glockengießerei

Saarburg · In der alten Glockengießerei Mabilon in Saarburg haben am Samstag drei A-cappella-Ensembles über 150 Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Über den gesamten Abend hinweg nutzten die Musiker nur ihre Stimme als Instrument.

 Die Saarburger Glockengießerei bildet den Rahmen für den A-cappella-Gesang der Truppe Add One, hier im Bild (von links): Imke Spöring und Suzy Bartelt. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Die Saarburger Glockengießerei bildet den Rahmen für den A-cappella-Gesang der Truppe Add One, hier im Bild (von links): Imke Spöring und Suzy Bartelt. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Saarburg. Das Mosel-Musikfestival macht schon traditionell mit der A-cappella-Nacht auch in Saarburg Station. Das besondere Ambiente der alten Gießhalle in der Glockengießerei Mabilon mit ihrem erdigen Charme begeistert immer wieder das Publikum - und auch die Musiker, die dort auftreten dürfen.
"Wunderbar", staunt Imke Spöring von der Vocalgruppe Add One, "so eine tolle Umgebung!" Die Gruppe Add one macht den Anfang beim Konzert am Samstag, und die drei jungen Damen und zwei Herren (Add One - vier plus eins) aus ganz Deutschland legen gleich fulminant los. Eigene Stücke, die oft jazzig improvisiert werden, zeigen die außergewöhnlich Fähigkeiten der jungen Sänger. So können sie nur mit der Kraft ihrer Stimmen beispielsweise einen ganzen tropischen Regenwald erstehen lassen.
Stevie Wonder zum Mitsingen


Stevie Wonder hätte seine Freude am Soul-Stück "Don\'t you worry about a Thing" gehabt. Und auch um die Stimmung in der ausverkauften Halle machen sich die Sänger verdient, denn die Nummer zum Mitsingen kommt bei den mehr als 150 Menschen im Publikum gut an.
Ein Heimspiel hat das saarländische Ensemble 85 unter Martin Folz, der zum wiederholten Male mit seinem "Altmännerchor" in der Glockengießerei gastiert. Charmant kokettiert Folz in seinen witzigen Zwischenmoderationen mit der Unterschiedlichkeit der Ensembles. Aber gerade die mache natürlich ein solches Konzert interessant. Alte Liebeslieder stehen neben großartigen Interpretationen von Eric Clapton oder Rio Reiser. Sah ein Knab ein Röslein stehn konkurriert nicht mit den Wise Guy- oder Beatles-Songs, sondern ergänzt sich perfekt. Diesen wunderbar eingesungenen 14 Herren wünscht das Publikum noch viele "Altherren-Jahre" und applaudiert frenetisch. Silvia Ebers aus Trier sagt: "Ganz wunderbar, die Atmosphäre, die Musik und das tolle Angebot drumherum".
Zum Abschluss kommt das Ensemble Str8voices zum Zuge, das im Namen mit der ungewöhnlichen Anzahl von 8 Sängern wirbt. Acht Stimmen, die es in sich haben. Mühelos und gekonnt arrangieren sie Jazz, Pop und Gospel. Die jungen Menschen aus Hannover singen sich damit direkt in die Herzen der Zuhörer und ernten großen Applaus. DT

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