Ein schützender Blick

PERL. Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland, schaute sich das Projekt Moselaue zwischen Perl und Nennig an. Vor allem die Vogelwelt und der Tourismus-Aspekt stehen dort im internationalen Blickfeld.

 Rolf Klein (rechts) und Olaf Tschimpke in der Moselaue. Foto: Michael Rauch

Rolf Klein (rechts) und Olaf Tschimpke in der Moselaue. Foto: Michael Rauch

Es ist schon ein schönes Fleckchen Erde, das an der Mosel zwischen Perl und Nennig liegt. Ein Naturschutzgebiet mit zahlreichen Vogelarten und herrlicher Landschaft. Der Besucher hat das Gefühl, Mensch und Natur stehen dort noch im Einklang. Davon konnte sich auch Olaf Tschimpke (Foto: dpa), Bundesvorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu), überzeugen. Der kam im Rahmen seiner Sommertour durch Deutschland zu einem Kurzbesuch ins Moselland. Zahlreiche Nabu-Mitglieder aus der Region haben ihn bei einem Rundgang durch die Moselaue begleitet. Mit dabei war auch Nabu-Geschäftsführer Markus Rösler der das Moselauenprojekt erläuterte, ein Naturschutzprojekt, das von der Nabu-Stiftung Saarländisches Naturerbe unterstützt wird. "Hier werden in den nächsten Jahren rund 60 Hektar naturschutzfachlich hochwertiger Flächen in der saarländischen Moselaue gekauft", erläutert Rösler. Dabei sei das Projekt auf die nächsten 20 Jahre ausgelegt. Rund eine Million Euro müssten für den Ankauf und die Renaturisierung der Flächen finanziert werden. Auch mit dem Ziel, den Menschen die Natur näher zu bringen, sie dafür zu sensibilisieren. Unterstützung ist notwendig

Die Nabu-Stiftung Saarländisches Naturerbe wird nach luxemburgischem Vorbild ein abgestuftes Wegekonzept mit Beobachtungstürmen und Informationsmöglichkeiten schaffen. Dem Menschen solle der Zugang zu dem Naturschutzgebiet erleichtert werden, unter dem Aspekt "Sanfter Tourismus". Um die ehrgeizigen Ziele zu realisieren, brauchten die Naturschützer Unterstützung von allen gesellschaftlichen Gruppen, die ihnen bereits zugesagt wurde. Schon jetzt sind die Flächen als EU-Vogelschutzgebiet sowie als EU-weit bedeutsames Flora-Fauna-Habitat-Gebiet gemeldet. Zudem ist die Moselaue Bestandteil des weltweiten Netzes der "Important Bird Areas" - Vogelbrut- und Vogelzuggebiete. "Der Zwergsäger brütet in Nordskandinavien und Sibirien und hat hier einen wichtigen Winterrastplatz. Und der Teichrohrsänger brütet in der Moselaue, überwintert aber in Afrika", sagt Rösler.

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