Ein Silberstreif über dem Meulenwald

SCHWEICH. Wie das Ungeheuer von Loch Ness im Sommerloch, so taucht alle Jahre wieder die in ferner Zukunft vorgesehene Nordumfahrung Triers auf. Die Direktverbindung von der A 1 zur A 64 wäre von verkehrstechnischer Bedeutung für die gesamte Region – insbesondere aber für die Stadt Trier. Nun kam aus Berlin ein Signal.

Bei einer Rundreise des Parlamentarischen Staatssekretärs, MdB Karl Diller (SPD), die ihn im Vorfeld der Bundestagswahl an verkehrstechnisch neuralgische Punkte im Kreis Trier-Saarburg führte, hatte auch das Thema "Nordumfahrung" auf der Tagesordnung gestanden. Bisher nur unter "weiterem Bedarf"

Für das Bundesverkehrsministerium nahm Staatssekretär Achim Großmann (MdB) an der Kreisvisite teil. Er teilte mit, dass das Ministerium nun mit einem Planungsbeginn einverstanden sei. Dies heißt konkret: Obwohl das Projekt nicht in den oberen Rängen des Bundes-Verkehrswegeplans eingestuft ist, sondern nur unter der Kategorie "weiterer Bedarf", erhielt das Land Rheinland-Pfalz die Erlaubnis, mit der Planung für ein Teilstück zu beginnen. Diese Erlaubnis gilt für einen späteren ersten Bauabschnitt. Er führt von der Abfahrt A 1/Schweich (die so genannte Trompete) an der Bahnstrecke Trier-Koblenz entlang bis zur Landesstraße 47 Trier-Föhren. Dazu Karl Diller: "Dies ist für mich ein schönes Ergebnis. Was mir bei der Beratung des Bundesverkehrswegeplans nicht gelang, ist damit nun erreicht." Bei der Einstufung als "weiterer Bedarf", so Diller hätte man bis zur Beratung des nächsten Bundes-Verkehrswegeplans warten müssen, um planen zu dürfen. Mit dieser Beratung im Bundestag sei aber erst nach 2010 zu rechnen. Diller: "Durch die Entscheidung des Verkehrsministeriums kann dieser Abschnitt mindestens fünf Jahre früher geplant werden." Am Zug ist nun der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Rheinland-Pfalz, der jetzt mit der Vorprüfung des Projekts beginnen kann - und zwar in "Auftragsverwaltung für den Bund", wie es im Amtsjargon heißt. Bessere Chancen nach Vorplanung

Allerdings warnt LSV-Geschäftsführer Bernd Hölzgen in Koblenz vor der Illusion, dass die Verkehrsteilnehmer schon in einigen Jahren den Großraum Trier samt Dreieck Moseltal und Ehranger Brücke umgehen könnten. Hölzgen: "Im Prinzip dürfen wir nun mit der Vorplanung für einen Teil eines nachrangig eingestuften Projekts beginnen, um dadurch seine Chancen bei der Einstufung zu verbessern." Der LSV werde daher im Rahmen seiner Kapazitäten bemüht sein, bis zur nächsten Fortschreibung des Bundes-Verkehrswegeplans die Unterlagen so weit fertiggestellt zu haben, dass dadurch eine bessere Einstufung möglich sei.

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