Konzert Phil Collins’ alte Hits an der sommerlichen Saar: Der Glanz und die Anziehungskraft sind geblieben

Saarburg · In Saarburg bot am Freitag ein unvergesslicher Abend mit der Band Still Collins eine Zeitreise zu den besten Hits von Genesis und Phil Collins.

Tribute-Show in Saarburg mit Still Collins
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Tribute-Show in Saarburg mit Still Collins

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Foto: Fabian Pütz-Antony

Es war einer dieser unerwarteten, vorher oft verschobenen und lang ersehnten Abende im Kreis Trier-Saarburg, bei dem man bis zur letzten Sekunde das Gefühl hatte: Er war längst überfällig. Einer eben dieser Abende, auf den man auch lange später noch mit einem nostalgischen Grinsen zurückschaut, weil er nahezu alles bot, was einen perfekten Konzert­abend ausmacht – Sonnenschein mit einer sanften Brise, ein naturnaher, rustikaler Ort mit Blick auf den Sonnenuntergang. Und die Band hatte sichtlich Spaß und überzeugte auf ganzer Linie.

Die größte Überraschung des Abends war jedoch die überdurchschnittlich ausgelassene Stimmung der knapp 150 Zuschauer aus der gesamten Region und darüber hinaus. Sie hatten sich gespannt wartend und gemütlich Bier und Wein trinkend versammelt auf dem weitläufigen, grünen Außengelände der Saarburger Kaserne. Viele sind angereist, um ihren angestauten Gefühlen und den Sympathien für Phil Collins noch mal freien Lauf zu lassen. Andere hatten einfach wieder Lust auf Live-Musik.

Als Sänger Sven Komp mit seinem Gefolge die Bühne enterte, lag eine fast schon knisternde Elektrizität in der Luft, die sich schnell in ein aktives Mitmachen in Form von Mitsingen, Tanzen und Schunkeln übertrug und sich bis zuletzt steigerte. Es schien von der ersten bis zur letzten Minute, als hätte die Musik der 1970er und 1980er Jahre nichts von ihrem einstigen Glanz und ihrer Anziehungskraft eingebüßt. Vor allem auf die Menschen, die ihre Songs damals noch live und in Farbe miterlebt haben und den Löwenanteil der Anwesenden stellten. Auch wenn hier fälschlicherweise der Eindruck entstehen könnte, dass fast nur betagtere Zuschauer die Reihen füllten: Es sollte erwähnt werden, dass insgesamt ein diverses Publikum mit Teilnehmern aller Altersklassen und Schichten versammelt war. Darunter Eltern mit ihren Kindern, Hundebesitzer und auch einige Jugendliche.

Mit seiner unglaublich authentischen und kraftvollen Stimme nahmen der gebürtige Bonner Sven Komp und seine nicht weniger begabte Duett-Partnerin Katja Symannek den gefesselten Zuschauer mit auf eine Zeitreise zu den besten Hits von Genesis und Phil Collins. Sie würzten das Ganze mit einigen Klassikern der 1970 bis 1990er Jahre wie Peter Gabriels „Sledgehammer“, um das Gesamtangebot abzurunden.

Mit einigen von Phil Collins’ ersten klassischen Balladen und Solo­nummern rund um das Lieblings­thema des Künstlers – die Liebe – wie „Can’t stop loving you“ und „You can’t hurry Love“ beginnt der Abend noch gediegen. Nach einigen rockigen Titeln von Genesis wie „Land of Confusion“ und „Invisible Touch“ wechselt sich die Stimmung jedoch konstant ab und schaukelt sich wechselseitig hoch zum vielleicht berühmtesten Schlagzeugsolo aus den Solostücken des Schotten: „In the Air tonight“.

Spätestens ab hier gibt es kein Halten mehr. Fremde Menschen liegen einander in den Armen, tanzen und prosten sich zu. Manche schunkeln mit ihren Handykamera-Lichtern, und wieder andere applaudieren im Stehen. Die nur durch eine kurze Pause unterbrochene Zweieinhalb-Stunden-Show findet einen krönenden Abschluss in drei Zugaben, darunter „Take a look at me now“ und „Against all Odds“.

 Sänger Sven Komp (Mitte) und seine Band Still Collins spielen in Saarburg Hits des Briten Phil Collins.

Sänger Sven Komp (Mitte) und seine Band Still Collins spielen in Saarburg Hits des Briten Phil Collins.

Foto: Fabian Pütz-Antony

Die Besetzung der Band Still Collins: Sven Komp (Gesang), Katja Symannek (Backgroundgesang), Martin Littfinski (Schlagzeug), Markus Hartmann (Bass), Christoph Wüllner und Wolfgang Braun (beide Keyboard und Backgroundgesang), Uli Opfergelt (Gitarre), Stefan Marenbach und Jürgen Lagemann (Technik).

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