Ein Wanderstock, eine volle Halle und Werbung für den Handball

Hermeskeil · Die Organisatoren sind zufrieden , die Zuschauer hatten Spaß und viele Kinder waren erfolgreiche Autogrammsammler - das Spiel der Rhein Neckar Löwen in Hermeskeil war ein voller Erfolg für die TVH-Handballabteilung.

 Einmal gegen Stars spielen: Dieses Gefühl genießt der Hermeskeiler Ralf Piroth (links, im Duell mit dem „Löwen“ Börge Lund). TV-Foto: Hans Krämer

Einmal gegen Stars spielen: Dieses Gefühl genießt der Hermeskeiler Ralf Piroth (links, im Duell mit dem „Löwen“ Börge Lund). TV-Foto: Hans Krämer

Hermeskeil. Selbst als weit gereister Handballer erlebt man noch Überraschungen. Uwe Gensheimer, Kapitän des Bundesligisten Rhein Neckar Löwen und in der vergangenen Saison Torschützenkönig der Champions League, staunte vor dem Anwurf des Freundschaftsspiels in Hermeskeil nicht schlecht, als er als Gastgeschenk einen echten Hochwälder Wanderstock erhielt. "Dafür haben wir sicher auch eine Verwendung", grinste Gensheimer.
Wie der Nationalspieler hatten die 450 Zuschauer in der ausverkauften Hochwaldhalle ihren Spaß beim Jubiläumsspiel zum 100. Geburtstag des TV Hermeskeil. "Wir sind rundum zufrieden", sagte Karin Lorscheider, die das Spiel gegen die Löwen für die TVH-Handballabteilung organisiert hatte. Rund 25 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. "Die Löwen haben in den Monaten der Vorbereitung sehr professionell mit uns zusammengearbeitet, die Spieler kamen sehr sympathisch rüber und den Zuschauern hat es gefallen. Das war genau das, was wir erreichen wollten: Werbung für den Handball", sagte Lorscheider.
Autogramme und Fotos


Dabei hatte die Partie aus zwei Gründen mit Verspätung begonnen: Erstens stand der Bus der Mannheimer im Stau, zweitens dauerte es recht lange, bis die Hermeskeiler Spieler ihre Kabine zur Mannschaftsvorstellung verlassen hatten. Ob es der große Respekt vor den Weltklassehandballern war oder die Taktik erst noch im Kabinengang besprochen werden musste, blieb unbekannt. Am Anfang merkte man den Hochwäldern - eine gemischte erste und zweite Mannschaft des Verbandsligisten - an, dass ihnen noch etwas mulmig zumute war, aber mit der Dauer wurden die Hermeskeiler lockerer. Am Ende, als eine standesgemäße und erwartete 10:50 (3:22)-Niederlage auf der Anzeigetafel stand, durften sogar die einheimischen Spieler Autogramme schreiben, wobei die Löwen bei den Kindern und Jugendlichen natürlich deutlich höher im Kurs standen. "Die sind aber nett", sagte ein Mädchen, nachdem es sich mit dem Löwen-Hünen Oliver Roggisch fotografieren ließ. Die Profis gaben sich absolut volksnah, kein Autogramm- oder Fotowunsch wurde ausgeschlagen, und selbst die Hermeskeiler Spieler ließen sich mit den Weltmeistern oder Champions-League-Siegern fürs Familienalbum ablichten. Mindestens so aufgeregt wie die TVH-Akteure waren die Minis und die E-Jugend des Vereins gewesen, die mit den beiden Mannschaften aufs Feld laufen durften. Aber schon im Kabinengang gab es Aufmunterungen von den Bundesligaspielern, die teilweise doppelt so groß wie die Einlaufkinder waren.
Spannung war auch in der Halbzeitpause des Spiels garantiert, als sechs Zuschauer im Siebenmeterwerfen gegen den deutschen Weltmeister-Torwart Henning Fritz antreten durften - immerhin zwei Würfe landeten im Tor. Den größten Applaus erhielten die Löwen Mitte der zweiten Hälfte, als sie eine echte Handballshow ablieferten - mit spektakulären Aktionen und atemberaubenden Toren. Mindestens genauso wurden aber auch die Tore der Hermeskeiler bejubelt.
"Wir wollten den Zuschauern etwas bieten und sie begeistern, ich glaube, das ist uns gelungen", sagte Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson nach dem Spiel. Und sein Kapitän Uwe Gensheimer muss seiner Mannschaft noch eine Kiste Bier ausgeben - weil er das 50. (und letzte) Tor der Löwen warf. BP

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