Ein Weinberg mit neuem Gesicht

Der Wiltinger Winzer Roman Niewodniczanski hat den Wawerner Weinberg "Goldberg" umgebaut. Auf rund zehn Hektar Schiefersteillagen soll schon ab diesem Jahr Saar-Riesling wachsen. Der Weinbau in Wawern erlebt damit eine Renaissance.

Wawern. Hoch oben, weit über den Dächern von Wawern, thront er: der "Meteor". Die drei Meter hohe Sandsteinskulptur, ein riesiger männlicher Kopf, hält den Blick schützend auf den neu angelegten Weinberg gerichtet. Seit kurzem wachsen auf den Steillagen des Goldbergs wieder durchgängig Weinreben. "Für mich ist dieser Berg ein Rohdiamant. Und diesen Diamanten kann man zu einem Brillianten machen", sagt Roman Niewodniczanski vom Weingut Van Volxem. Der Wiltinger Winzer hat seit 2006 Land von über 40 Kollegen abgekauft. Die Gesamtfläche von rund zehn Hektar haben er und seine Mitarbeiter in den vergangenen Monaten komplett neu angelegt. Dafür mussten 10 000 Kubikmeter Schiefermasse geschoben werden.Wein mit "mineralischem Kick"

Genau dieser Rotschiefer war es, der Roman Niewodniczanski überzeugt hat, in dieses Großprojekt zu investieren. "Der Schiefer gibt dem Wein den mineralischen Kick", erklärt er. Daneben seien aber auch unterirdische Quellen, die für viel Wasser im Boden sorgen, ein entscheidendes Argument gewesen. Für den Winzer ist diese Kombination ein Garant für einen guten Riesling.Von der Wiederbelebung des Wawerner Weinbergs will Roman Niewodniczanski aber nicht nur selbst profitieren. "Mein Ziel ist es, dass sich die Menschen in Wawern wieder mit ihrer Geschichte als bedeutende Weinbaugemeinde identifizieren", sagt der 39-Jährige. Das war lange nicht der Fall. Mit dem neuen Anbau auf dem Goldberg will der junge Winzer die jahrhundertlange Weinbautradition in Wawern wieder aufleben lassen. "Jede Flasche Wawerner Wein soll ein Botschafter dieser attraktiven Kulturlandschaft sein." Die Skulptur "Meteor" auf dem Gipfel steht als Symbol für diesen Neubeginn. Die Gemeinde Wawern, die Europäische Union und Roman Niewodniczanski haben dieses Kunstwerk gemeinsam gestiftet. Hans Greis, Bürgermeister von Wawern, sieht in der Wiederbelebung des Goldbergs eine Bereicherung für seine Gemeinde. "Wawern bekommt jetzt wieder den Namen den es 1900 hatte", sagt Greis.In den Umbau des Wawerner Weinbergs hat Roman Niewodniczanski in den vergangenen Monaten viel Energie gesteckt. "Ich träume fast jede Nacht davon, wie die Trauben vom Wawerner Weinberg schmecken werden", erzählt er. Doch solange der "Meteor" seinen wachen Blick auf die Reben hält, dürfte dem Gelingen des Wawerner Rieslings nichts mehr im Wege stehen.Die Skulptur und auch die Weinbergsanlage werden am heutigen Donnerstag, 1. Mai, um 11 Uhr in einer kleinen Feier an Ort und Stelle vorgestellt. Auch der Künstler, Jürgen Waxweiler, ist mit dabei. Anschließend hat der Wawerner Heimatverein ein gemütliches Zusammensein im Bürgerhaus organisiert.

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