Ein Weltmeister, kein Guinnessbuch-Rekord

Irsch/Saar · Rund 3000 Pizzakartons wurden gefaltet, um den ersten Weltmeister in dieser Disziplin zu ermitteln. 31 Teilnehmer wollten den Titel holen. Parallel dazu sollte ein Weltrekord fürs Guinnessbuch aufgestellt werden. Doch zwölf Pizzakartons in einer Minute zu falten schaffte niemand. Dominic Labarbe aus Schoden holte den Pokal.

 Auf dem Siegertreppchen: Dominic Labarbe erringt den Pokal, der Zweitplatzierte Giovanni Iorio (rechts) und Petr Bauer auf Rang drei erhalten Geldpreise. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Auf dem Siegertreppchen: Dominic Labarbe erringt den Pokal, der Zweitplatzierte Giovanni Iorio (rechts) und Petr Bauer auf Rang drei erhalten Geldpreise. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Irsch/Saar. Gelbe Pizzaschachteln haben das Bild am Irscher Sportplatz beherrscht. 31 Teilnehmer wollten den ersten Titel "Pizzakartonfaltweltmeister" erringen, eine Idee von Alexander Becker vom örtlichen Lieferservice PizzaPronto.
Rund 3500 ungefaltete Pizzapappen lagen dafür bereit. Mehr als 500 Besucher wollten sich diesen besonderen Sportwettbewerb nicht entgehen lassen.
"Fast alle haben in unserer Pizzeria trainiert", verriet Becker. Doch in einer Pizzeria ist es nun mal erheblich wärmer als derzeit im Freien. Ein Nachteil, wie sich herausstellte. Parallel zum Weltmeisterwettbewerb sollte ein Weltrekord fürs Guinness-Buch aufgestellt werden.
Was in der Nähe des Backofens noch mühelos gelang, zwölf Schachteln in einer Minute zu falten, klappte bei mäßigen Frühlingstemperaturen einfach nicht mehr.
"Die Finger sind hier draußen zu steif. Da sind fünf Sekunden für einen Karton einfach zu kurz", erklärt Becker dem Trierischen Volksfreund.
Kein Teilnehmer schaffte mehr als zehn Kartons. Aber die Guinness-Redaktion in London wollte nun mal zwölf Kartons, um einen Rekord anzuerkennen.
"Wir werden beim nächsten Mal wieder einen Rekord anmelden", sagt der Schachtelfaltsporterfinder.
Für den Weltmeistertitel waren zehn Kartons möglichst schnell zu falten und sauber zu stapeln. Dabei schafften es der aus Russland stammende Petr Bauer (25), Giovanni Iorio (31) aus Italien und der Deutsche Dominic Labarbe (29) aus Schoden in die Endrunde. Der Pokal ging schließlich an Deutschland, der zweite Preis nach Italien und Russland kam auf den dritten Platz. Die drei Nationalhymnen wurden gespielt, so wie sich das bei einer Weltmeisterschaft gehört.
Der Sieger freute sich riesig: "Ich gebe einen aus." Es sei ein tolles Gefühl, Weltmeister zu sein.
Durch den Nachmittag führte in gekonnter Manier Helmut Steuer, seines Zeichens Fastnachtspräsident.
35 Helfer sorgten für den fröhlich-lockeren Ablauf am Rande des Irscher Fußballplatzes.
Kinder bemalten Pizzakartons und es waren internationale Kartons als Kunstwerke ausgestellt. Nur die Irscher Kartons werden vorerst nicht im Guinness-Museum in Los Angeles zu sehen, sein. Dort sind alle bisherigen Rekord-Utensilien der Welt zu besichtigen.
In zwei Jahren soll der Spaß von vorn beginnen. "Vorher schicken wir noch Pizzakartons an internationale Künstler. Mal sehen, was die draus machen", sagt Alexander Becker, dem scheinbar so schnell die Ideen nicht ausgehen.
Extra

Das erste Guinnessbuch der Rekorde wurde 1955 von der Guinness-Brauerei in Auftrag gegeben und in Irland veröffentlicht. Am 27. August 1955 lag die gebundene Erstauflage vor und ging unter dem Titel The Guinness Book of Records in den Buchhandel. Guinness World Records ist heute eine Firma mit Firmensitz in London und beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter, die die Rekordfälle bearbeiten. Das "Hollywood Guinness Museum", in dem Exponate zu anerkannten Rekorden gezeigt werden, befindet sich in Los Angeles. Quelle: wikipedia/doth

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