Eine Anlaufstelle für alle Altersklassen

Der bisherige Jugendraum soll mit einem ausgeweiteten Angebot zum Bürgerbüro und damit zur Anlaufstelle für alle Altersklassen werden. Das ist die Idee, mit der sich Neuhütten einen von sechs Siegerplätzen beim Kreis-Wettbewerb "Lebendige Dörfer" gesichert hat. 2011 sollen diese Pläne in die Tat umgesetzt werden.

Neuhütten. Seit vielen Jahren arbeitet die Gemeinde Neuhütten an einem Ziel. Als typisches Straßendorf, das sich von einem Ende zum anderen über drei Kilometer in die Länge zieht, fehlte ihr lange ein Ortsmittelpunkt. Daran hat sich bereits viel geändert. Nach und nach haben sich rund um das Bürgerhaus "Am Dollberg" der Kindergarten und das Feuerwehrgerätehaus gruppiert. Zuletzt kamen der Dorfplatz und der Bürgerhaus-Pavillon dazu. Auf dem Weg, Neuhütten eine neue Mitte zu verschaffen, ist die Kommune also schon weit vorangekommen.

Doch es gibt noch ein Problem. Zwar eignet sich das Bürgerhaus für größere Veranstaltungen. "Was uns konzeptionell aber fehlt, ist eine feste Anlaufstelle für die Bürger mit geregelten Öffnungszeiten, die sich zum generationsübergreifenden Treffpunkt entwickeln könnte ", sagt Ortsbürgermeister Peter Kretz. Deshalb schwebt den Gemeindevätern die Einrichtung eines Bürgerbüros vor, und mit dieser Idee hat Neuhütten jetzt erfolgreich am Wettbewerb "Lebendige Dörfer" teilgenommen. Neben Wiltingen, Gusterath, Langsur, Pellingen und Tawern wurde der 820-Einwohnerort im Hochwald als eine von sechs Siegergemeinden im Kreis Trier-Saarburg ausgezeichnet (der TV berichtete).

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das Bürgerbüro bietet sich aus Sicht der Kommune der bisherige Jugendraum im Untergeschoss des Kindergarten-Gebäudes an. Wichtig ist Kretz dabei folgende Feststellung: "Wir wollen den Jugendlichen nichts wegnehmen, und sie sollen dort weiter ihren Platz haben. Das Angebot in diesem Raum soll aber erweitert werden, damit dort ein aktives Miteinander der Generationen entstehen kann."

Ziel: Bürgerbüro 2011 in Betrieb nehmen



Mit dem Preisgeld von 3000 Euro wird es in Neuhütten noch im ersten Halbjahr 2010 eine Dorfmoderation geben. Das heißt: Mit Hilfe eines profihaften Begleiters soll aus der bislang losen Ideensammlung ein auch in Bezug auf die Kostenfrage belastbares Konzept für die spätere Nutzung des Bürgerbüros erarbeitet werden.

Bislang gehen die Überlegungen neben der Einrichtung eines "Kummerkastens" beispielsweise dahin, dass im neuen Neuhüttener Treffpunkt Fahrdienste für ältere Mitbürger - etwa nach Hermeskeil - organisiert werden.

Weil viele Senioren nicht so mobil sind, findet es Kretz umgekehrt aber auch sinnvoll, dass das Mehrgenerationenhaus in der Hochwaldstadt mit einzelnen Veranstaltungen - etwa Vorträgen oder Kursen - ins Umland geht und diese auch in Neuhütten anbietet. Weil es nur im Nachbarort Züsch Kirchen gibt, halten die Neuhüttener auch eine monatliche Messe mit anschließendem gemeinsamen Frühstück und Gesprächsrunde in ihrem Dorf-Treffpunkt für wünschenswert. Angedacht ist auch, dass "Märchenomas" Lesenachmittage mit Kindergartenkindern machen.

In der Anfangszeit wird es nach Auffassung von Kretz zunächst nötig sein, "dass wir aus den Reihen des Rats sicherstellen, dass das Bürgerbüro regelmäßig besetzt ist. Nach und nach muss es aber in andere Hände übergehen." Er setzt dabei auf die Tatsache, dass es in Neuhütten mit seinen 16 Ortsvereinen noch ein intaktes "Wir-Gefühl" gebe und die Dorfbewohner nach wie vor viel ehrenamtlichen Einsatz zeigen.

Die Zielsetzung der Gemeinde ist jedenfalls, dass aus der vom Kreis ausgezeichneten Idee bald Wirklichkeit wird und "wir spätestens 2011 das Bürgerbüro in Betrieb nehmen", so Kretz abschließend.

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