Eine große Lücke schließen

WASSERLIESCH. Im Neubaugebiet "Zwischen den Dörfern" in Wasserliesch geht es voran. Läuft alles nach Plan, sollen die Bauherren im kommenden Jahr mit dem Häuslebau beginnen können.

Die Geschichte um das Neubaugebiet "Zwischen den Dörfern" ist bereits ein paar Tage alt. Im Juni 1987, noch zu Zeiten des ehemaligen Ortsbürgermeisters Josef Reinert, hat die Gemeinde das Aufstellungsverfahren eingeleitet. Lange Zeit ruhten die Pläne für das Projekt dann jedoch in der Schublade. Der Grund: Das frühere französische Militärlager Granahöhe "kam dazwischen". Als sich abzeichnete, dass die Franzosen dort abziehen würden und die Gemeinde das Gebiet zurückerhalten würde, geriet die Granahöhe als Baugebiet in den Fokus der Gemeinde. Nachdem jedoch die rund 100 Grundstücke in Windeseile vergriffen waren, geriet die Gemeinde in Zugzwang. Ortsbürgermeister Herbert Rausch: "Wir hatten gehofft, dass sich das Neubaugebiet Granahöhe nach und nach entwickeln und der Bedarf an Grundstücken damit vorerst gedeckt sein würde. Dass das Gebiet so schnell ‚zu' sein würde, war überraschend."Ab Februar kann gebaut werden

So zog Wasserlieschs früherer Bürgermeister Reinert vor wenigen Jahren wieder die alten Pläne von 87 aus der Schublade und stieß die Entwicklung des Gebietes "Zwischen den Dörfern" an. Im November vor zwei Jahren wurde der Bebauungsplan rechtskräftig, berichtet Erhard Boesen, Leiter des Fachbereichs Bauen. Eine erste Änderung gab es wegen der Lärm-Emissionen. "Ursprünglich war ein aktiver Lärmschutz vorgesehen. Eine Lärmschutzwand sollte die erste Häuserreihe von der B 419 und der Bahn-Trasse abschirmen", erklärt Patrick Hausen vom Trierer Ingenieurbüro HSI. Mittlerweile ist ein passiver Lärmschutz festgeschrieben: Die Bewohner der ersten Häuserzeile hin zur Straße sollen Dreifach-Verglasung bei den Fenstern einplanen. Über lange Zeit hätten sich die Gespräche mit den Grundstücksbesitzern im künftigen Wohngebiet "Zwischen den Dörfern" hingezogen, berichtet der Ortsbürgermeister. Lediglich fünf Grundstücke befinden sich in Gemeinde-Besitz. 22 Baustellen, davon alleine 15 in einer Hand, sind Privateigentum. Rund zwei Hektar groß ist die ehemalige Fläche, auf der bis im Frühjahr 2003 Wein angebaut wurde. "Recht gleichmäßige, im Schnitt etwa 600 Quadratmeter große Grundstücke", sind nach Auskunft Hausens zugeschnitten worden. 89 Euro, voll erschlossen, lässt sich die Gemeinde für den Quadratmeter bezahlen. Maximal zweigeschossige, freistehende Einfamilienhäuser werden entstehen. Derzeit wird der Vorstufenausbau beendet. Anfang Februar, schätzt Hausen, könnten die Bauherren loslegen. Wie viele der Grundstücke in Privatbesitz bereits verkauft sind, weiß Herbert Rausch nicht zu sagen. Zwei Besonderheiten sieht Ingenieur Patrick Hausen bei diesem Neubaugebiet. So sorgen drei zentrale Versickerungs-Anlagen dafür, dass kein Regenwasser das Baugebiet verlässt. Die Becken, die sich auf ein Gesamtmaß von 4000 Quadratmetern erstrecken, werden zusätzlich zu 60 Prozent mit Bäumen bepflanzt. Stiel-Eichen und eine Ulmen-Aue werden die Becken einsäumen. "Das wird ein schöner Abschluss für das Baugebiet", ist Hausen überzeugt. Zudem habe ein privater Anbieter für Flüssig-Gas entsprechende Anschlüsse auf jedes Grundstück verlegt. "So haben die Bauherren die Voraussetzungen für eine Entscheidung, was sie möchten." Neben Nittel und Tawern sei Wasserliesch die dritte Gemeinde, die in einem Neubaugebiet auf dieses Angebot zurückgreift. "Mit diesem Neubaugebiet zwischen der alten, gewachsenen Bebauung in der Reinigerstraße und dem anderen Teil von Wasserliesch werden wir eine große Lücke schließen", ist Herbert Rausch überzeugt.

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