Eine Grundschule präsentiert sich mit ihrer ganzen Vielfalt

Konz · Rund 1000 Besucher sind zu dem Fest gekommen, das die Grundschule St. Johann zum Stadtteilfest für Karthaus erhoben hat. Beeindruckend war die gemeinsame Andacht mit Liedern für den Frieden. "Farbenspiele" wurden zu einem Regenbogen zusammengesetzt.

Konz. Mehr als 80 Nationen haben ihre Religion, ihre Kulturen und Bräuche mit nach Konz gebracht. Die Grundschule St. Johann hat darauf reagiert: Multikulti ist dort Alltag. Der Grundstein war im Mai 1966 gelegt worden, auch für die Entwicklung einer bunten Modellschule für Demokratie mit Parlament und Vollversammlung. "Die Idee zu einer multireligiösen Andacht kam aus dem Kollegium", erklärt Schulleiter Thomas Kürwitz. Religionslehrerin Petra Gouverneur, die evangelische Gemeindereferentin Melanie Winter, der katholische Diakon Martin Nober und die beiden muslimischen Imame Ayyub Mathieu und Mustafa Caliskan gestalteten diese außergewöhnliche Andacht, die mit dem jüdischen Lied "Wir wollen Frieden für alle" begann.
Ein besonderes Farbenspiel wurde von den Kindern aufgeführt. Jede Farbe hielt sich für die wichtigste. Doch nur gemeinsam können sie einen Regenbogen bilden, das Zeichen des Friedens und der Versöhnung. Die Imame stimmten ihre Gesänge an: "Allah hat es gewollt, dass die Menschen unterschiedlich sind, damit sie sich kennenlernen." Das gehe nicht, wenn alle gleich sind. "Mit buntem Leben lebt's sich leichter", findet auch Diakon Nober.
"Egal, an was ihr glaubt, wir grenzen keinen aus", heißt es in dem neuen Schullied. Alle Schüler und die Gäste, zusammen gut 1000 Besucher, sangen textsicher mit. "Schule, das sind Schüler, Lehrer, Eltern, ja der gesamte Stadtteil", macht Schulleiter Kürwitz klar. Nur eine gute Lernsituation, bei der sich alle wohlfühlen, bringe Erfolge. Und die Eltern sind mit vollem Einsatz dabei. Die Jubiläumszeitschrift wurde vorgestellt und ein professionell produzierter Imagefilm über das Leben an der Schule.
Kinderreporter waren unterwegs, um Fotos vom Fest zu schießen. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden schaute auf die sich in der Sonne drehende, silbern glänzende Skulptur auf dem Schulhof: "An dieser Schule ist alles in Bewegung." Bewegung halte den Geist wach, das Herz und die Augen offen. So werde diese Schule niemals alt. doth

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