Eine Hand wäscht die andere

Saarburg · Auf den Gute-Geschäfte-Abend in das Mehrgenerationenhaus und in die Glockengießerei sind am Donnerstagabend 40 Partner gekommen. Sie haben 23 Vereinbarungen getroffen, in denen das Thema Geld tabu war.

Saarburg. Für viele gemeinnützige Vereine ist das Problem häufig ähnlich: Sie haben kein Geld, um sich professionelle Hilfe einzukaufen. Auf der anderen Seite stehen Unternehmer, die zwar häufig Probleme lösen müssen, sich aber zunächst nicht trauen, Vereine, die über eine entsprechende Kompetenz verfügen, anzusprechen. "Aus dieser Situation heraus ist die Gute-Geschäfte-Idee vor einigen Jahren in Holland entstanden", erzählt Norbert de Wolf, bevor er mit einem Gongschlag in der Glockengießerei den einstündigen Marktplatz eröffnet.
Schnell ist sich Mariana Keil vom Demenzzentrum Trier mit Volker Oehrle, Geschäftsführer von DieSys, einig. Die Firma aus Kirf unterstützt das Demenzzentrum Trier bei der Einrichtung von Computern, im Gegenzug klärt das Demenzzentrum Mitarbeiter über den Umgang mit Demenzkranken auf. Das für beide Seiten gute Geschäft protokolliert der Makler Günther Kiefer, Pressesprecher der Industrie- und Handelskammer Trier und Mitorganisator des Gute-Geschäfte-Abends.
"Zwar haben an der zweiten Auflage dieses Abends weniger Menschen teilgenommen als an der ersten", zieht Anette Barth, Geschäftsführerin des Vereins Lokales Bündnis für Familie, Bilanz. Aber die Anzahl der Vereinbarungen sei trotzdem konstant geblieben. "Das heißt: die Qualität der Teilnehmer und ihre Vorbereitung ist wichtiger als die Quantität."
Für Erek Gaudian, Geschäftsführer der Werbeagentur Shapefruit aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, gibt es viele Gründe, weshalb sich Unternehmen sozial engagieren sollten: "Unternehmen steigern etwa ihre soziale Kompetenz, und sie integrieren sich in lokale Netzwerke und kommen so zu neuen Kunden." Da biete die Gute-Geschäfte-Idee einen hervorragenden Ansatz, sozial engagierten Partnern auf Augenhöhe zu begegnen.
Mit einem Gongschlag nach einer Stunde schließt de Wolf den Marktplatz in der Glockengießerhalle. "Jeder, der heute Abend hier war, hat mindestens ein Geschäft gemacht. Mit diesem Erfolg bin ich sehr zufrieden."

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