Eine Hochzeit wäre die Krönung

KONZ-KÖNEN. Jedes Jahr im Juli feiern die Leute aus Könen ihre Kirmes – das hat Tradition. Diesmal stand das Fest unter einem besonderen Stern. Seit 35 Jahren verbindet die Könener eine enge Freundschaft mit ihrer französischen Partnergemeinde Charny.

Wenn sich am ersten Juli-Wochenende das Volk auf dem Pferdemarkt im Zentrum Könens versammelt, hat das seinen Grund: Die Kirmes wird gefeiert. Drei Tage dauert das Fest. In diesem Jahr stand die traditionelle Veranstaltung unter einem besonderen Stern, denn seit 35 Jahren verbindet die Menschen aus dem Konzer Stadtteil eine enge Freundschaft mit ihrer französischen Partnergemeinde Charny. Eine rund 60-köpfige Delegation hatte sich deshalb auf den Weg an die Saar gemacht.Austausch auf privater Ebene besonders wichtig

Schon während der ersten Stunde auf dem Pferdemarkt kamen Befürchtungen auf, das Fest könnte ins Wasser fallen, denn während des Eröffnungs-Gottesdienstes braute sich hoch über den Köpfen der gut 300 Menschen Düsteres zusammen. Der Altar war gerade von der Bühne verschwunden, und die ersten Musiker hatten Platz genommen, da begann es zu tröpfeln. Die Festgäste ließen sich davon allerdings nicht beeindrucken - wozu gibt es Regenschirme? Nach einer knappen halben Stunde war das nasse Intermezzo vorüber. Mit etwas Verspätung eröffnete der Musikverein Harmonie Charny die Kirmes musikalisch. Schließlich hatte sich auch Ortsvorsteher Peter Wincheringer des Schirms entledigt und das Podium betreten. Gemeinsam mit der Konzer Weinkönigin Kathrin Schmitt und Manfred Wischnewski als Vertreter der Verbandsgemeinde gab der Ortschef den offiziellen Startschuss. Die Kirmes sei in diesem Jahr "etwas anders als sonst", erklärte Wincheringer in seinem Grußwort. Denn: "Vor 35 Jahren nahm das freundschaftliche Verhältnis mit Charny seinen Anfang." Das werde gebührend gefeiert. Von Freundschaft zu reden ist eine Sache, sie zu leben eine ganz andere. In Könen sieht das so aus: Regelmäßig treffen sich beispielsweise verschiedene Vereine beider Gemeinden mal auf deutscher, mal auf französischer Seite. "Besonders wichtig ist uns der Austausch auf privater Ebene, denn hier beginnt die Freundschaft eigentlich", betonte Ortsvorsteher Wincheringer. Damit bekomme der Begriff vom Zusammenwachsen Europas ein Gesicht. Bereits seit vier Jahren treffen sich regelmäßig Jugendliche der beiden Gemeinden Könen und Charny zu gemeinsamen Unternehmungen. "Unsere Partnerschaft soll eine Zukunft haben, und deshalb müssen vor allem junge Leute für die Sache begeistert werden", erklärte Wincheringer. Organisiert werde die Jumelage von einem Ausschuss. Höhepunkt der Kirmes war die Unterzeichnung einer Partnerschaftsurkunde. Auch wenn die beiden Gemeinden in den vergangenen Jahren eng zusammengerückt sind, so steht bis heute noch eines aus: eine deutsch-französische Hochzeit. Die Hoffnung wolle er nicht aufgeben, erklärte Peter Wincheringer. "Schließlich", so der Ortschef, "ist noch nicht aller Tage Abend."

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