Baustellen Eine Hymne auf die Baustellen und Staus in Konz

Konz · Bis Juni müssen sich die Autofahrer noch gedulden. Dann soll die K 134 wieder freigegeben werden. Bis dahin gibt es weiter Unmut über Einschränkungen. Einen lässt das kreativ werden.

 Ralf Gores (links) und Christian Janitzki arbeiten an der Schalung für die neue Mauerkrone an der Domänenstraße.

Ralf Gores (links) und Christian Janitzki arbeiten an der Schalung für die neue Mauerkrone an der Domänenstraße.

Foto: Friedemann Vetter

Viele Konzer leben seit mehreren Monaten in einem Zustand der Dauergereiztheit. Das liegt daran, dass sie nach Feierabend meist im Stau stehen und für den Heimweg länger brauchen. Weil parallel an der K 134 und der Hauptstraße in Karthaus gearbeitet wird, sind zwei von drei Zufahrtsstraßen von Trier Richtung Konz gesperrt (der TV berichtete). Rund 10 000 Autofahrer, die bis zur Vollsperrung der K 134 im August 2017 jeden Tag dort unterwegs waren, fahren zurzeit zusätzlich auf der B 51. Besonders im Feierabendverkehr müssen Autofahrer manchmal eine halbe Stunde mehr einplanen. Wenn es auf der B 51 zur falschen Uhrzeit noch einen Unfall gibt, dauert es sogar noch länger (siehe Info).

Doch die baustellenbedingten Verzögerungen setzen nicht nur Wutausbrüche, sondern auch Kreativität frei. Das zeigt der Konzer Michel Kickert. Er betreibt seit rund einem Jahr einen Youtube-Kanal mit Konzer Lyrik und macht seinem Ärger über die Baustellen Luft mit einem Lied zum Stau in Karthaus. Der Song wurde inzwischen mehr als 1000-Mal abgerufen. Der Refrain geht so: „Ich weiß ganz genau, hei in Konz, da git et Stau. Durch den Straßenbau verzweifeln Mann und Frau. Do ginn die Schläfen grau. Et git Stau in der Stadt und darüber hinaus durch ganz Karthaus an Möbel Martin vorbei bis nach Trier hinaus.“

Stand der Dinge an der K 134

Der Sänger kann sich sicher sein: Der Song bleibt wohl eine programmatische Hymne für die Stadt Konz – zumindest bis zum Frühsommer. Denn die K 134 bleibt laut Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch bis Juni gesperrt.  Sobald die Arbeiter fertig sind, soll die Straße freigegeben werden.

Mit der Frist im Juni äußert sich der LBM genauer als zuletzt: Bisher hieß es auf TV-Anfrage, dass die Arbeiter im Frühjahr oder Sommer fertig würden, je nachdem, wie der Winter ausfalle. Und der Winter ist bisher nicht gerade gut für Bauarbeiten ausgefallen: Frost, Regen und wieder Frost waren in den vergangenen Monaten an der Tagesordnung.

Ralf Jakobs von der Fachgruppe Bau beim LBM erklärt die Konsequenzen: „Durch den strengen Frost und die Regentage sind natürlich einige Schlechtwettertage angefallen, an denen nicht gearbeitet werden konnte.“ Das ist aus Jakobs Sicht aber nicht so schlimm. Weil die Arbeiter der Baufirma Ehlenz schon am 9. Januar wieder angefangen hätten zu arbeiten, täten diese Ausfalltage nicht weh, sagt er. Es gebe keine Verzögerungen, alles verlaufe planmäßig, erläutert er weiter. Zum Teil sei in den vergangenen Wochen mit drei Kolonnen gearbeitet worden. Zudem habe eine Spezialfirma die Entwässerungsrinne vor Ort gegossen, was die Bauzeit für die Einrichtungen am Straßenrand verkürze.

Die K 134 wird seit 2015 in drei Abschnitten vom Rewe-Kreisel am Paul-Magar-Platz bis zur Bahnbrücke in Karthaus saniert. Seitdem gab es immer wieder Einschränkungen für die Autofahrer. Im laufenden Bauabschnitt, der laut Jakobs der letzte sein soll, sind die Einschränkungen wegen der Vollsperrung am größten. Besonders im Berufsverkehr verkraftet der Möbel-Martin-Kreisel die zusätzlichen Fahrzeuge nicht. Die B 51 ist dann als letzte verbliebene Zufahrt von der Stadt aus nach Konz stark überlastet.

Stand auf der Trierer Straße

Auf der anderen Seite der Bahngleise in Karthaus gibt es ebenfalls immer noch eine Sperrung. Die Kurtstraße und Teile der Trierer Straße (Karthäuser Hauptstraße) sind seit Mitte März gesperrt. Die Fahrzeuge werden zurzeit über Irminen-, Johannisstraße und Merzlicher Straße umgeleitet. Nur Anlieger dürfen bis zur Baustelle durch.

Michael Naunheim, Pressesprecher der Konzer Verwaltung, ergänzt: „Auch der Busverkehr wird über diese Umleitungsstrecke geführt werden. Daher werden in der Irminen-, Johannisstraße und Merzlicher Straße absolute Halteverbote von 7 bis 20 Uhr eingerichtet.“ Insgesamt werde in der Karthäuser Hauptstraße bis Ende August 2018 gearbeitet. Bis dahin müssen die Autofahrer auch an dieser Stelle weiter mit Einschränkungen rechnen.

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