Eine Krippe mit Schaufensterpuppen

Kirf · Eine lebensgroße Krippe mit Schaufensterpuppen - mit einigen Mitstreitern hat Reinhold Anton diese Idee in Kirf umgesetzt. Das selbst gezimmerte Ensemble an der Kirchstraße ist zur Attraktion geworden.

 Die Kirfer Krippe und ein paar ihrer Erbauer: Alfred Diversi (links) sowie Maria Anton und ihr Bruder Reinhold Anton. TV-Foto: Marion Maier

Die Kirfer Krippe und ein paar ihrer Erbauer: Alfred Diversi (links) sowie Maria Anton und ihr Bruder Reinhold Anton. TV-Foto: Marion Maier

Foto: (h_sab )

Kirf. Es war auf einer Fahrt durch Frankreich. Reinhold Anton erinnert sich: "Ich bin mit meinem Freund Franz-Josef Görgen da durchgefahren, und wir dachten: ,Hier ist immer so schön dekoriert. So was wollen wir auch in Kirf haben.'"
Inspiration aus dem Nachbarland


Nach Hause zurückgekehrt haben die beiden überlegt. Geschnitzte Figuren? Nein. Das Internet brachte die Inspiration: Schaufensterpuppen! Im weltweiten Netz wurde die ein oder andere zum Kauf angeboten. Anton: "Einer hatte sein Haus mit Schaufensterpuppen dekoriert. Die musste er abgeben, weil er umgezogen ist. Anton ist bis nach Illingen im Saarland und Idar-Oberstein gefahren, um die Puppen abzuholen. Christa Aloiso-Hess hat die Figuren dann mit Stoffen, die getackert wurden, angezogen und dekoriert. Elfriede Görgen und Marlene Diversi haben geholfen. Die Puppen erhielten mit teils echten Haaren Frisuren und Bärte.
Doch das war erst der Anfang. Zusammen mit Alfred Diversi, Thomas Weber und Roman Wampach zimmerten Anton und Görgen eine richtige Hütte, fünf mal fünf Meter groß. Sie passt gerade auf den Platz mit dem Dorfbrunnen. Daneben kam ein Anbau für die Heiligen Drei Könige. Das Ganze ist wieder ab- und aufbaubar.
Die Schafe haben Diversi und Anton mit der Motorsäge ausgeschnitten. Anton: "Die Körper sind in gegerbte Schafsfelle eingewickelt. Die Ohren haben wir aus Leder gebastelt."
Der Esel stand wohl irgendwann mal in einem Garten. Ihn haben die Männer ein wenig restauriert. Nur eins fehlt noch. Anton: "Für den Ochsen hatten wir keine Zeit mehr." Vielleicht nächsten Jahr? Vier Wochen haben die Bastler an der Krippe gearbeitet, meistens abends und am Wochenende. Pünktlich zum ersten Advent war sie fertig.
Die Krippe steht an der Kirchstraße in Kirf. Und dort ist sie zur Attraktion geworden. "Da haben schon viele angehalten, auch Luxemburger und Franzosen. Da kommen viele Pendler vorbei. Abends ist sie voll beleuchtet", sagt Anton. Ein Kirfer Familienvater mit kleinen Kindern habe ihm erzählt, er müsse nun jeden Abend mit seinem Nachwuchs zur angeleuchteten Krippe pilgern. Sie gefalle ihnen so gut. Anton sagt: "Das macht uns wiederum Riesenfreude, dass die Leute Spaß daran haben. Das ist Lohn genug."
Doch die Krippe soll nicht nur Blickfang sein und die Vorfreude auf Weihnachten wecken. Sie soll auch werben, und zwar für den Kirfer Weihnachtsmarkt auf dem Dorfplatz um die Ecke. Den veranstaltet die Freie Wählergruppe Kirf am Sonntag, 11. Dezember, ab 11 Uhr. Anton: "Wir von der FWG haben das im vergangenen Jahr zum ersten Mal versucht, weil sonst in Kirf wenig los ist."
Und siehe da. Es hat funktioniert. "Es war richtig viel los", sagt Anton. Das sei Ansporn für dieses Jahr gewesen. Der Markt besteht aus sieben Ständen und einem Zelt, in das 100 Leute passen. Neben selbst Gebasteltem gibt es Glühwein, Waffeln und Reibekuchen.

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