Eine mitreißende Projektwoche geht zu Ende

Saarburg · Bei der interkulturellen Projektwoche "Was heißt hier fremd?" der Geschwister-Scholl-Schule befassen sich Jugendliche in Projekten mit Rassismus im Alltag. So bauen sie beispielsweise eine eigene Webseite zum Thema und setzen sich mit Hasskommentaren im Internet auseinander.

Saarburg. Was bedeutet fremd sein für mich? Wie begegnen wir Vorurteilen? Diese und viele weitere Fragen stellen sich die Schüler der BBS (Berufsbildenden Schule) Saarburg in dieser Woche in mehr als 30 Projekten. Jutta Pohl, stellvertretende Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule, sagt, dadurch sollten die Jugendlichen ein Bewusstsein für die Fremdenfeindlichkeit entwickeln, die im Alltag allgegenwärtig sei.

Laut der Shell-Studie von 2015 fühlt sich fast die Hälfte aller Jugendlichen mit Migrationshintergrund wegen ihrer Herkunft diskriminiert. Viele Bemerkungen oder Verhaltensweisen mit rassistischem Hintergrund würden im Alltag bereits als normal wahrgenommen oder verharmlost werden. Deshalb sei es die Verantwortung der Schule und eines jeden Lehrers, die Schüler erstens für das Thema zu sensibilisieren und sie zweitens darin zu bestärken, Fremdenfeindlichkeit entschlossen entgegenzutreten. Jutta Pohl ist positiv überrascht darüber, wie begeistert die Jugendlichen von der Projektwoche sind, die durch das Bundesprojekt "Demokratie leben" gefördert wird. "Die Schüler sind total bei der Sache" sagt Jutta Pohl. Eine Projektwoche sei etwas anderes als Unterricht, vor allem, weil das Thema emotional beladen sei. Viele Jugendliche haben selbst persönliche Erfahrungen mit Fremdenfeindlichkeit im Alltag gemacht. Anders als im normalen Schulalltag stehen in der Projektwoche weniger die theoretischen und kognitiven Faktoren im Vordergrund. Stattdessen können die Schüler selbst aktiv werden.

Die Arbeitsgruppe Blogger beispielsweise erstellt eine eigene Website ( www.washeiß ;thierfremd.bbs-saarburg.de), ein anderes Team baut in der Werkstatt den "Tisch der Kulturen". Dieser Tisch wird mit mehreren Schubladen bestückt, deren stetig wechselnder Inhalt von oben durch Plexiglas zu sehen ist. In jeder Schublade platzieren die Schüler Besonderheiten einer Kultur. Die Resonanz der Schüler ist positiv. Gut gefällt Betty Hoffmann, dass man gemeinsam in Gruppen arbeitet, über alles redet und Aufgaben gerecht verteilt. Was sie aus der Woche für sich selbst mitnimmt? Dass es wichtig ist, zusammenzuhalten und für andere da zu sein. Sevkan Özcan findet besonders gut, dass seine Mitschüler durch die in-terkulturelle Projektwoche die Situation der Schüler mit Migrationshintergrund besser verstehen können. Joské Labato, der neben ihm sitzt, stimmt ihm zu:

"Die Message ist gut - alle Menschen sind gleich". Elisa Merten, die genau wie die anderen drei in dem Projekt "Hasskommentare in sozialen Netzwerken" ist, findet, sie konnte in der Woche einiges lernen. Ihr Fazit: Man soll alle Menschen so akzeptieren, wie sie sind, unabhängig von ihrem Aussehen oder ihrer Religion. Wenn man Zeuge von Diskriminierung werde, dürfe man nicht wegsehen - man müsse eingreifen. jb
Präsentiert werden die Ergebnisse der Projektwoche heute, 1. Juli, ab 10 Uhr im Foyer der Geschwister-Scholl-Schule in Saarburg-Beurig.

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