Eine prachtvolle Entpuppung

Familie Steffen in Weiten hat sich im Herbst liebevoll um zwei Raupen gekümmert. Nach der Verpuppung sind dieser Tage zwei prächtige Schwalbenschwänze geschlüpft. Der Wintergarten bot ihnen Schutz.

 Der Schmetterling, den Marga Steffen als Puppe über den Winter rettete, entwickelt sich zum prächtigen Schwalbenschwanz. Foto: Rolf Ruppenthal

Der Schmetterling, den Marga Steffen als Puppe über den Winter rettete, entwickelt sich zum prächtigen Schwalbenschwanz. Foto: Rolf Ruppenthal

Weiten. Keine Angst vor "grünen Tierchen" hat man bei der Familie Steffen in Weiten. Gar nicht aufgeregt waren Marga und Hans-Dieter, als sich im Herbst zwei grüne bunte "Würmer" im Möhrenbeet tummelten. Die Naturfreunde und Gartenliebhaber, die vor gut elf Jahren aus Friedrichweiler nach Weiten kamen, kannten diese Tierchen schon und wussten von früher, dass es sich nicht um Würmer, sondern um Raupen handelte, und zwar um die Larven eines der schönsten Schmetterlinge unser Region, des Schwalbenschwanzes.

Schöner Fremdling überwintert im Blumentopf



Als die Tage dann kühler wurden, "evakuierte" Marga Steffen die beiden Raupen und deponierte sie in einem leeren Blumentopf, wo sie sich dann auch alsbald verpuppten. Als der Winter vorüber war, meldeten sich die beiden Puppen zurück. Kurz vor Ostern schlüpfte ein erster wunderschöner Schwalbenschwanz. Da das Wetter sich wenig frühlingshaft zeigte, gewährten die Steffens dem schönen Fremdling noch einige Tage Unterschlupf und hielten ihn mit dem Saft von Kiwi-Scheibchen bei Laune und bei Kräften.

Beim ersten warmen Sonnenschein durfte der Schwalbenschwanz dann in die Freiheit entweichen, nicht aber ohne von der kleinen Madlin, einer Nachbarin der Steffens, ordentlich bestaunt und in allen Ehren verabschiedet worden zu sein. Der zweite Schwalbenschwanz schlüpfte dann am Montag. Er durfte sich in den vergangenen Tagen mit dem Saft von ausgelegten Apfelscheibchen stärken, um dann in der Wochenmitte ebenfalls in die Freiheit verabschiedet zu werden.

Die fünfjährige Madlin verfolgte voller Faszination auch diese Ausbürgerungsprozedur. Auch bei der Tochter der Familie Steffen und ihrem Sohn in Trier verfolgt man voller Interesse "aus der Ferne" das Geschehen um die beiden Schmetterlinge.

Der Enkel wartet schon voller Spannung auf den Besuch der Oma, um die neuesten Bilder zu sehen und alles Wissenswerte über das spannende Geschehen im Wintergarten der Oma zu erfahren.

Marga und Hans-Dieter Steffen freuen sich schon jetzt auf die nächsten Raupen-Besucher in ihrem Garten. Nicht zuletzt wegen der ländlichen Struktur und der netten Nachbarn waren sie vor elf Jahren aus ihrem zu groß gewordenen Haus in Friedrichweiler nach Weiten gezogen. Und ohne Garten wollten sie da auch nicht sein.

Und wenn es einmal zu kalt sein sollte, verfolgen sie aus ihrem warmen Wintergarten, der auch den beiden Schmetterlingen mehrere Tage lang Schutz und Unterschlupf bot, das Geschehen draußen in der Natur.

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