Eine Region mit einer Stimme

BERNKASTEL-KUES/TRIER. Aus drei mach eins: In Zukunft wird es im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer nur noch einen statt drei Weinbautage im Jahr geben.

"Die Region soll mit einer Stimme sprechen." So erklärt Hubert Friedrich, Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel, die Neuorganisation der Weinbautage im Anbaugebiet. Bisher gab es die Bernkasteler Weinbautage, den Trierer Weinbautag und den Bullayer Weinbautag. In Zukunft wird jedes Jahr nur noch eine dieser Veranstaltungen über die Bühne gehen. Darauf haben sich die Veranstalter sowie die Vertreter des Weinbauministeriums, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion und der Landwirtschaftskammer geeinigt. "Es war eine einvernehmliche Entscheidung", betont Hubert Friedrich. Folgerichtig heißt die Veranstaltung in Zukunft Mosel Weinbautag. Dieser findet in diesem vom 13. bis 15. Januar in der Mosellandhalle in Bernkastel-Kues statt. Danach setzt erst einmal das Rotationsprinzip ein. Der Weinbautag 2005 läuft im Raum Trier, der Weinbautag 2006 im Raum Zell. Danach, so Friedrich, werde man sich zusammensetzten und beratschlagen, ob an diesem System festgehalten wird, oder ob sich der Weinbautag auf einen Standort konzentrieren soll.Veranstaltungsort wechselt jährlich

Die Konzentration auf nur einen Weinbautag hat auch pragmatische Gründe. Die Agrarverwaltungsreform 2003 geht mit einer Reduzierung des Personals im neuen Dienstleistungszentrum einher. Friedrich: "Es ist nicht mehr möglich, drei Veranstaltungen zu organisieren." Im Kreis Cochem-Zell gab es bereits vor zwei Jahren Tendenzen, nur noch einen gemeinsamen Weinbautag für das Anbaugebiet zu organisieren. Die Verantwortlichen im Kreis Trier-Saarburg dachten ähnlich. "Allerdings nur, wenn es ein Rotationsprinzip gibt", sagt Günter Herres, Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Trier-Saarburg. Einig ist sich Herres mit Hubert Friederich, dass 2006 erste Bilanz gezogen wird. "Wenn es nicht funktioniert, muss man darüber reden", sagt er. Der Weinbautag in Bernkastel-Kues ist hochkarätig besetzt. Am Dienstag, 13. Januar (Beginn 13.30 Uhr), diskutieren Weinbau-Staatssekretär Günter Eymael, Norbert Weber (Präsident des deutschen Weinbauverbandes), Mosel-Saar-Ruwer-Weinbaupräsident Adolf Schmitt und Christa Klaß (Mitglied des Europäischen Parlaments) über die Weinbaupolitik.Gemeinsame Strategie für ein Weinbaugebiet

Interessant und locker soll es beim ersten Vortrag am Mittwoch, 14. Januar, 13.30 Uhr, zugehen. Sven Plöger, Mitglied im Wetterteam von Jörg Kachelmann, spricht zum Thema "Klimaveränderung - Was ist zu erwarten?" Michael Maixner (Biologische Bundesanstalt Bernkastel-Kues) schließt sich mit "Risiken durch Klimaveränderung für den Weinbau" an. Drittes Thema ist "Das Weinjahr aus weinbaulicher und kellerwirtschaftlicher Sicht - Konsequenzen für die Zukunft". Auch der dritte Veranstaltungstag (Donnerstag, 15. Januar, 13.30 Uhr) lockt mit einem Hochkaräter. Rheingau-Winzer Wilhelm Weil (Weingut Robert Weil) erläutert die "Vermarktung von hochwertigem Riesling in der Praxis". Der Starwinzer ist im Anschluss auch Mit-Kommentator einer Weinprobe (Kostenbeitrag zehn Euro). Eingeläutet wird der Nachmittag mit den Themen "Weinmarkt der Mosel 2003 - Ausgangslage" und "Weinvision 2020 - Konsequenzen für den Moselweinbau". Hubert Friedrich hofft, der Weinbautag trägt dazu bei, dass es im Anbaugebiet zu einer Aufbruchstimmung kommt. Aufgabe des neuen Dienstleistungszentrums werde es sein, "eine gemeinsame Strategie für das Anbaugebiet" zu entwerfen. Einfach sei das allerdings nicht, gibtFriedrich zu.

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