Eine Spende fürs Ortsnetz

Die Gemeinde Fisch geht ans (Breitband-)Netz. Spätestens Mitte Januar soll die Modernisierung der örtlichen Telefonleitungen durch die Deutsche Telekom abgeschlossen und schnelle Internet-Verbindungen per DSL möglich sein. Derweil plant die Gemeinde, die Bürger an den Kosten für den Netzausbau zu beteiligen.

 Mit freiwilligen Spenden von den Nutzern des neuen DSL-Netzes will die Gemeinde Fisch einen Teil ihrer Ausbaubeteiligung wieder einholen. TV-Foto: Hermann Pütz

Mit freiwilligen Spenden von den Nutzern des neuen DSL-Netzes will die Gemeinde Fisch einen Teil ihrer Ausbaubeteiligung wieder einholen. TV-Foto: Hermann Pütz

Fisch. Wer beruflich oder privat größere Datenmengen ohne lange Wartezeiten per E-Mail versenden oder schlicht komfortabel im Internet surfen will, der ist mit DSL deutlich besser bedient als beispielsweise mit ISDN. Allerdings sind Breitband-Telefonnetze unter anderem auf dem Saargau noch immer Mangelware.

In Fisch soll sich das bald ändern. Bereits im April hat die Gemeinde entschieden, den Breitband-Ausbau des örtlichen Telefonnetzes durch die Deutsche Telekom finanziell zu unterstützen (siehe Extra). Inzwischen läuft der Netzausbau im Ort auf Hochtouren.

So ist nach Auskunft von Ortsbürgermeister Dieter Schmitt in den vergangenen Wochen ein aus Richtung Saarburg-Kahren kommendes Breitbandkabel an der Ortslage "Maklich" (Rehlinger Hof) vorbei nach Fisch verlängert und dort an eine Verteilstation angeschlossen worden. "Die ursprünglich für Dezember geplante Fertigstellung muss aber verschoben werden", sagt Schmitt. Grund sei einerseits das Wetter, das in den vergangenen Wochen nicht immer mitgespielt habe. Außerdem habe es technische Schwierigkeiten gegeben. Der Ortsbürgermeister erläutert: "Den Leuten von der Telekom hat ein Bauteil gefehlt." Es sei aber davon auszugehen, dass spätestens Mitte Januar das neue DSL-Netz betriebsbereit sei. Vorerst sei jedoch nur in der Ortslage Fisch der Breitband-Zugang zum Internet mit Übertragungsleistungen von bis zu 16 000 Kilobit möglich.

Es sei geplant, in naher Zukunft auch das Telefonnetz im Ortsbezirk Rehlinger Hof nachzurüsten - "möglicherweise im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kreisstraße nach Kahren", wie Schmitt erklärt.

Unterdessen macht sich die Gemeinde Gedanken darüber, wie sie den an die Deutsche Telekom zu zahlenden Ausbauzuschuss von 16 800 Euro wenigstens zum Teil refinanzieren kann. Dazu will sie nun einen Vorschlag aufgreifen, den einige Bürger bei einer Info-Veranstaltung im April gemacht hatten. Schmitt erklärt: "Wir werden die Leute, die das DSL-Netz nutzen, bitten, eine freiwillige Spende an die Gemeinde zu zahlen." Vor diesem Hintergrund werde man demnächst einen "freundlichen Brief" an die Betroffenen schicken. Extra Chronologie: Nach monatelangen Verhandlungen zwischen der Gemeinde Fisch und der Deutschen Telekom im Zusammenhang mit dem DSL-Ausbau des Ortsnetzes macht der Netzbetreiber im März das entscheidende Angebot: Die Gemeinde soll das Vorhaben mit 16 800 Euro unterstützen. Bei einer Info-Veranstaltung Mitte April bekunden zahlreiche Bürger ihr Interesse an DSL und erklären sich außerdem dazu bereit, im Fall eines Netzausbaus, diesen finanziell zu unterstützen und damit den Gemeindeanteil an den Ausbaukosten zu senken. Ein Gemeinderatsbeschluss Ende April macht die Beteiligung der Gemeinde in Höhe von 16 800 Euro und damit den DSL-Ausbau perfekt. Ein Kooperationsvertrag mit der Deutschen Telekom soll die rechtliche Grundlage bilden. Die für Dezember geplante Fertigstellung des DSL-Netzes verzögert sich unter anderem aus technischen Gründen. Das Netz soll nun Mitte Januar einsatzbereit sein.

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