Eine weitere Schwachstelle ist weg
Der Streckenverlauf des Saar-Hunsrück-Steigs (SHS) hat an der Schnittstelle zwischen den Kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich eine deutliche Verbesserung erfahren. Bei Börfink (Kreis Birkenfeld) wurden die Linienführung verändert und landschaftlich reizvollere Passagen eingebaut. Weiterer Pluspunkt für Wanderer: Damit rücken für sie Einkehrmöglichkeiten - etwa der Forellenhof Trauntal - näher.
Börfink/Hermeskeil. Dieser Tage nehmen die Experten vom Deutschen Wanderinstitut aus Marburg den Saar-Hunsrück-Steig (SHS) wieder kritisch unter die Lupe. Denn zurzeit läuft die Neuzertifizierung der 180 Kilometer langen Strecke zwischen Mettlach und Idar-Oberstein beziehungsweise Trier, die seit ihrer Erstbewertung mit 47 Erlebnispunkten das Prädikat "bester Fernwanderweg Deutschlands" innehat.
Passage durch das Hengstbachtal eingebunden
"Diese Spitzenposition wollen wir ausbauen und haben uns 55 Punkte als Ziel gesetzt", sagt Achim Laub. Der Leiter des SHS-Projektbüros in Losheim hat in Zusammenarbeit mit den Anrainer-Kommunen in den zurückliegenden Monaten federführend ein Konzept umgesetzt, dass die Qualität des ausgezeichneten Weges weiter verbessern soll. Ein zentraler Baustein war dabei die Suche nach landschaftlich noch attraktiveren Pfaden. An fast 40 Abschnitten wurden deshalb laut Laub Änderungen vorgenommen und die Strecke umgelegt. Eine davon betrifft auf der Wanderetappe, die von Hermeskeil über Nonnweiler und die Dollberge sowie Muhl weiter Richtung Erbeskopf führt, die Schnittstelle zwischen den Kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich.
Nahe der Gemeinde Börfink wurde die Linienführung verändert und unter anderem eine Passage durch das Hengstbachtal eingebunden. Damit laufen nun 5,1 statt vorher 3,6 Kilometer des Premiumwanderwegs durch die Verbandsgemeinde (VG) Birkenfeld. Ein wichtiger "Nebeneffekt" (Laub) ist, dass sich damit für Wanderer in diesem Bereich die Distanz von der SHS-Hauptrasse zu den Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten verringert. Der "Forellenhof Trauntal" mit seiner Fischzuchtanlage ist somit beispielsweise nur noch 0,8 statt vorher drei Kilometer entfernt. Die "Alte Mühle", ein weiterer Gastronomiebetrieb in Börfink, liegt noch dichter an der Strecke. Dass die Gastronomiebetriebe teils zu weit vom Weg entfernt sind, war bei allem Lob einer der allgemeinen Kritikpunkte am SHS.
Die Kosten für die Umlegung hat die VG Birkenfeld gezahlt, die auch die Qualitätssicherung betreibt. Sie ist bislang kein Mitglied der 13 am Steig beteiligten Kommunen und war bereits im Vorfeld der SHS-Eröffnung im Frühjahr 2007 aus dem Projekt ausgestiegen, weil ihr angesichts der Haushaltssituation die mit dem Wanderweg verbundenen Marketingkosten zu hoch erschienen (der TV berichtete). Die Strecke führt deshalb bislang in Absprache mit dem Forstamt durch Staatswald-Gebiet. Birkenfelds neuer Bürgermeister Bernhard Alscher kündigt aber an, dass er persönlich dafür eintrete, "dass sich unsere VG kurz- bis mittelfristig andocken sollte". Das müsse aber erst noch im VG-Rat beraten und beschlossen werden. Birkenfelds Landrat Axel Redmer würde diesen Schritt ausdrücklich begrüßen. Für ihn zeigt die bisherige erfolgreiche Entwicklung auf dem Steig, "dass es keine sinnvolle Alternative zur Beteiligung gibt und es gute Gründe gibt, alle Kapazitäten zu bündeln".