"Völlig verwahrlost", lautet der erste Gedanken beim Betreten des eingezäunten Spielplatzes. Das Gras ist viel zu hoch gewachsen. Der halbe Sandkasten, soweit man davon angesichts der dürftigen Sandreste noch sprechen kann, ist zugewuchert. Dazwischen sieht der Besucher Abfall aller Art. "Ich möchte nicht wissen, was da alles drunter liegt", sagt Elke Müller angeekelt. Sie ist mit ihrer Enkelin Sina da. "Hier hat sich seit Jahren nichts verändert." Hundekot ist zwischen dem langen Gras auf den ersten Blick zwar nicht zu sehen. Doch jede Menge Vierbeiner laufen dort herum, hat Elke Müller beobachtet. Dabei könnte der Platz ein toller Ort sein, um in Ruhe ein Eis zu essen oder seinen Kindern nach einem Stadtbummel noch eine halbe Stunde auf dem Spielplatz zu gönnen. Denn über die angrenzende Brücke ist jeder schnell im Zentrum und am nächsten Eiscafé. Auf der anderen Seite ist der große Parkplatz von Schwimmbad und Stadthalle. Die Spielgeräte sind nicht nur in traurigem, sondern zum Teil auch in gefährlichem Zustand. Hinzu kommt, dass die Auswahl bescheiden ist. An den Klettergerüsten aus Holz sind Sprossen herausgerissen und haben splittrige Reste hinterlassen. Eine alte Eisenhalterung, vermutlich war dort mal ein Seil befestigt, ragt gefährlich über. Neben den beiden Holzgerüsten und dem Sandkasten gibt es auf dem Areal noch drei Schaukeln, ein einsames Schaukelpferd und eine Rutsche. Die Eltern können auf vier Bänken Platz nehmen. "Eine Wippe wäre toll", ruft die vierjährige Sina, und ihre Freundin Jenny nickt eifrig. Beide werfen einen neidischen Blick nach nebenan. Denn dort ist das Außengelände des St. Laurentius-Kindergartens mit einer großen Nestschaukel und einem hohen Turm - unerreichbar hinter einem Zaun. Für diesen Spielplatz vergibt TV -Maskottchen Lucky zwei Tatzen.Morgen lesen Sie in unserer Serie "Trier-Saarburg - ganz nah" einen Bericht zum Thema "Organspende".