Eine Zeit-App am Computer lotst Kinder in die Vergangenheit

Saarburg · Mehr als 1000 Zuschauer haben die beiden Vorstellungen der 130 Kinder besucht, die in der Saarburger Stadthalle Theater spielten. Wieder hat Maja Brandscheit einen enormen Aufwand betrieben. Diesmal wurden die Grundschüler und Mitglieder der beiden Tanzgruppen in Serrig und Taben-Rodt quer durch die Weltgeschichte geschickt.

 Nicht wirklich ein Vergnügen für die Kinder damals: Schulunterricht bei den Römern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Nicht wirklich ein Vergnügen für die Kinder damals: Schulunterricht bei den Römern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. "Sternchen, bitte noch sitzen bleiben", so lautet eines der letzten Kommandos von Maja Brandscheit, bevor sich der Vorhang zum neuen Kindermusical hebt, das sie geschrieben hat.
Insgesamt 130 Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren der Grundschulen Irsch und Freudenburg sowie der Tanzgruppen in Serrig und Taben-Rodt haben bei "Komm mit in die Vergangenheit" in der Saarburger Stadthalle vor großem Haus gespielt. Die beiden Vorstellungen sahen rund 1000 Menschen, und das sind beileibe nicht nur Verwandte der Jungschauspieler.
"Viele Leute wollen einfach unsere Kinder spielen sehen", da ist die Regisseurin ganz sicher. Auf ihr Team kann sich Maja Brandscheit verlassen. Rund 20 Helfer hinter der Bühne sorgen für den perfekten Sitz der aufwändigen Kostüme und das Schminken der Kindergesichter.
Technisch wird alles aus der Stadthalle herausgeholt, vom Licht, über den Ton bis hin zu Videoprojektionen, die den Eindruck der verschiedenen Zeitalter erwecken. Hinzu kommt, dass zehn Kinder Doppelrollen spielen.
Zeitgeister führen durch die Epochen zwischen der Steinzeit und der Zukunft. Einen Geist spielt Marie (9). Sie weiß nach vielen Monaten Proben: "Wir können das, ganz sicher."
Die neunjährige Hannah löst den ganzen Schlamassel mit der Zeit-App am Computer aus: "Da musste ich viel Text lernen. Aber wenn man genug Zeit hat, geht das." Regisseurin, Autorin und Kostümschneiderin Maja Brandscheit hat versucht, die Epochen exakt darstellen zu lassen: "Da helfen Internet und viele Sachbücher." Und wer gut aufpasse, könne bei diesem Stück nebenbei auch viel lernen.
Natürlich durfte die Epoche Mittelalter nicht fehlen. Wie haben die Leute in und um die Burg herum vor 1050 Jahren in Saarburg gelebt? Ritter, Hofnarren und Burgfräuleins geben die Antworten.
Auch Gesang und Tanz kommt nicht zu kurz. Kleopatra wird zum "Barbie-Girl" und macht die Bekanntschaft von Napoleon, denn die Uneinigkeit der Kinder verwirrt den Computer, der plötzlich alle Epochen durcheinander schmeißt.
Am Schluss kommt der Rat der Kinder: "Die beste Zeit-App sind immer noch Bücher." Und Maja Brandscheit stellt am Schluss einfach nur fest: "Ich bin stolz auf euch."

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