Einer, der Leben in die Region bringen will - Christof Kramp arbeitet als Veranstalter in Saarburg

Saarburg · Konzerte mit Anspruch und solche für den breiten Geschmack, Fastnachtsfeten und Märkte - Christof Kramp organisiert mit seinem Unternehmen Station K ganz unterschiedliche Veranstaltungen in und um Saarburg. Seine Liebe zu diesem Job hat der 49-Jährige schon als Jugendlicher entdeckt, als er die Wiltinger Rocknacht organisierte.

 Christof Kramp. TV-Foto: Marion Maier

Christof Kramp. TV-Foto: Marion Maier

Foto: (h_sab )

Saarburg. Ein Großteil der Konzerte für das laufende Jahr hat Christof Kramp, Geschäftsführer von Station K, bereits organisiert. Doch noch hat er alle Hände voll zu tun. So kümmert er sich um die Sponsoren und sucht für die Märkte - vom Ostermarkt in Saarburg, über den Herbstmarkt in Ockfen und den Weihnachtsmarkt in Trassem - Standbetreiber aus.

Vor vier Jahren hat Kramp Station K (das K steht für Kultur. Events.) in Saarburg, wo er auch wohnt, ins Leben gerufen. Ein Team aus einer Hand voll Minijobbern unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Für ihn ist entscheidend, "die Veranstaltungen mit Herzblut zu machen". Ein bestimmtes Zielpublikum hat der 49-Jährige nicht im Blick, er richtet sich mit seinem Programm an zwölf- bis 80-Jährige, wie er sagt. Die Zuhörer kommen laut Kramp mittlerweile aus dem gesamten Bundesgebiet, auch Schweizer seien schon extra dafür angereist.

Zwei Arten von Konzerten unterscheidet Kramp in seinem Programm: sogenannte Kulturkonzerte mit anspruchsvollerer Musik und Konzerte für den breiten Geschmack. Für ersteres hat Kramp in diesem Jahr Bands wie die Echo-Preisträger von Quadro Nuevo mit ihrer Tango-Musik engagiert und Hazmat Modine, eine amerikanische Band, die Blues, Balkan Beats und Klezmer mischt. Für den breiten Geschmack kommt Völkerball, eine Rammstein-Tributeband oder auch The Queen Kings, die die Band Queen covern. Und dann gibt es da noch die jungen Leute. Kramp: "Mir ist es wichtig, jungen Musikern eine Plattform zu bieten." In diese Kategorie fallen die Folk-Rock-Band I am Oak aus den Niederlanden genauso wie die australische Sängerin Toby, die mit kraftvoller Stimme im Folk, Rock und auch im Pop zu Hause ist.Open Air auf Burgen


Feste Kriterien bei der Auswahl hat Kramp ansonsten nicht. Er sagt: "Ich höre mir Sachen an und denke: das könnte passen." Der 49-Jährige hat dabei oft bestimmte Veranstaltungsorte im Kopf. Über die macht er sich auch besonders Gedanken und ist immer wieder auf der Suche nach Neuem. Kramp schwärmt von der besonderen Atmosphäre der Wawerer Synagoge, in die gerade mal 80 Leute reinpassen. Er hat aber auch schon Konzerte auf Winzerhöfen oder in einer Autowerkstatt organisiert. Die Burgruinen in Saarburg und Freudenburg nutzt er genauso wie die Kulturgießerei als stimmungsvolle Kulisse.

Damit sich die kleinen Konzerte rechnen, setzt der Veranstalter auf geteiltes Risiko. Das heißt, er vereinbart mit den meisten Künstlern eine Eintrittbeteiligung. Wenig Zuhörer bedeuten dann für beide geringen Gewinn. Mit Hilfe der Sponsoren schafft Kramp es, die Eintrittspreise erschwinglich zu halten.
Neben den Veranstaltungsorten ist Christof Kramp auch die Bewirtung wichtig. "Ich will mich selbst wohlfühlen und will, dass die Leute wieder kommen", sagt er. So bietet er selbst auf der Saarburg mehrere Weinsorten, frisch gezapftes Bier und Hugo zum Open Air an.

Ein Instrument hat Kramp selbst nie gespielt. Die Liebe zum Veranstalten von Musikevents hat der Mann, der zwar gerne redet, aber ungern viel von sich preisgibt, bereits in seiner Jugendzeit in Wiltingen entdeckt. Dort hat er zunächst Discos in der katholischen Jugend und später Konzerte, die sogenannten Wiltinger Rocknächte, mitorganisiert. Mit großen Veranstaltern wie Poppconcerts in Trier kann und will Kramp nicht mithalten. "Das ist eine andere Liga", sagt er.

Sein größtes Konzert war bislang ein Open Air mit Völkerball auf der Freudenburg mit 800 Besuchern. Seine Ziele sind trotzdem groß: "Ich will die Region nach vorne bringen, will, dass Leben in die Stadt und die Region kommt." maiExtra

 Treten in diesem Jahr, organisiert von Station K, in der Region auf: Quadro Nuevo, Völkerball und die Sängerin Toby. Fotos (3): Veranstalter

Treten in diesem Jahr, organisiert von Station K, in der Region auf: Quadro Nuevo, Völkerball und die Sängerin Toby. Fotos (3): Veranstalter

Foto: René van der Voorden (h_sab )

4. Februar: Weiberfastnacht auf dem Boemundhof, Live-Musik mit Egon 6. Februar: Fastnachtsfete nach dem Nachtumzug, Live-Musik mit Egon mit Band, Stadthalle 26. Februar: Shelly Bonet, Rocksängerin aus Virginia, Synagoge Wawern 5. März: Kai und Funky von Ton Steine Scherben mit Gymmick akustisch, Synagoge Wawern 9. April: I am Oak, Synagoge, Wawern 16. April: Toby, Synagoge, Wawern 29. April: Still Collins, Synagoge, Wawern 6. Mai: Völkerballl, Siebenbornhalle, Mandern 11. Juni: Quadro Nuevo, Saarburg, Burganlage Open Air 24. Juni: Hazmat Modine, Saarburg, Burganlage Open Air 6. August: Summernight mit The Queen Kings auf dem Boemundhof Mehr Infos: im Internet unter www.station-k.de

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