Einer, der neugierig ist und helfen will

Saarburg · Georg Goeres, der neue Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Saarburg, ist vielseitig interessiert. Bevor er sich für die Theologie und das Priesteramt entschieden hat, waren für ihn auch gelber Engel beim ADAC oder Journalismus mögliche Perspektiven.

Saarburg. "Drei Pfarrstellen sind im Berufsleben eines Priesters normal", sagt der neue Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Saarburg, Georg Goeres. Nach den beiden Stationen Bullay/Alf und Trier mit drei Pfarreien, die er 14 Jahre lang betreute, sind es nun sieben Gotteshäuser, für die der Geistliche zuständig ist. Den Priestermangel kann Goeres an zwei Zahlen festmachen: "In Trier waren 6500 Katholiken zu betreuen, jetzt sind es mehr als 9000." Die Wege zwischen den Kirchen sind deshalb auch nicht mehr zu Fuß oder mit dem Fahrrad wie in Trier zu bewältigen.
Interesse an der Welt als Ganzes


Goeres wuchs in einem ganz normalen katholischen Elternhaus in Zewen auf. Neugierde auf die Welt mit guten Noten in naturwissenschaftlichen Fächern und der Wunsch, helfen zu wollen entwickelten sich früh. "Ich wollte zunächst ADAC-Fahrer werden, ein gelber Engel", verrät Goeres dem TV. Dann waren es der Journalismus und die Kommunikationswissenschaften, die es ihm angetan hatten. Der heutige Priester war auch eine Zeit lang freier Mitarbeiter beim TV.
Das Interesse an der Welt als Ganzes setzte sich aber erst im Studium der Theologie durch, denn: "Es ist einer der wenigen Studiengänge, die sich unter anderem mit Geschichte, Philosophie und Sprachen noch mit der gesamten Schöpfung befassen."
Der heute 52-Jährige ist seit 1986 Priester. Am Sonntag feiert Goeres mit rund 15 Amtsbrüdern um 15 Uhr in einem Festhochamt in St. Laurentius seine Amtseinführung. Dechant Klaus Feid wird diese Aufgabe übernehmen. Danach können Gläubige den Geistlichen beim Empfang in der Stadthalle näher kennenlernen.
Mit sieben Pfarreien wird sein Terminkalender bestimmt voller sein als früher. "Ich werde mich nicht nur in der ganz normalen Arbeit in heiligen Messen, sondern so bald wie möglich allen kirchlichen Gremien vorstellen", sagt Goeres. Er will aber auch als Seelsorger in persönlichen Gesprächen zur Verfügung stehen: "Zum Beruf des Priesters gehört es auch, Zeit für die Menschen zu haben." Bleibt da noch Zeit für Hobbys? Georg Goeres hat ein ganz Außergewöhnliches: Er fertigt in eigener Werkstatt Schnupftabakdosen aus Holz. Die Werkzeugmaschinen dazu hat der Zigarrenliebhaber von seiner letzten Pfarrstelle mitgebracht.
Außerdem liest er gerne. "Ich besorge mir Bücher zu den Themen, die in Gesprächen diskutiert wurden, um die Probleme besser zu verstehen", erklärt Goeres dazu.
Angesprochen auf die Skandale und Probleme der katholischen Kirche sagt der Geistliche: "Mit dem neuen Papst Franziskus hat für die Weltkirche eine hoffnungsfrohe Zeit begonnen." Wenn alle Leute in der Kirche vollkommen wären, könnten wir uns das alles sparen. Die Kirche bestehe halt nur aus Menschen. Deshalb habe jeder eine Chance, denn: "Wir sind alle weiter erlösungsbedürftig."
Georg Goeres wird in einem Festhochamt in St. Laurentius am kommenden Sonntag , 15 Uhr, in sein Amt eingeführt. Anschließend gibt es einen Empfang in der Stadthalle.
Extra

Pastor Georg Goeres ist für mehr als 9000 Katholiken zuständig. Persönliche Termine mit ihm können telefonisch über das Pfarramt St. Laurentius Saarburg vereinbart werden, Telefon 06581/2260. Das Pfarramt St. Marien in Saarburg-Beu-rig ist unter Telefon 06581/3577 erreichbar, das Büro von St. Bartholomäus in Ayl unter 06581/2479. Zur Pfarreiengemeinschaft Saarburg gehören ferner St. Jakobus der Ältere in Fisch-Litdorf, St. Gervasius und Protasius in Irsch, St. Anna in Mannebach und St. Valentin in Ockfen. doth

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