Einige verdächtige, wenige bestätigte Fälle

Gerüchte aus Stadt und Land gibt es zurzeit immer wieder, Definitives hingegen weniger. Fakt ist: An einigen Schulen der Verbandsgemeinde Saarburg sind Kinder nachgewiesenermaßen an Schweinegrippe erkannt.

Saarburg/Trier. Den Telefonhörer bekommt Horst van Hees in diesen Tagen schwerlich aus der Hand gelegt. Mit Fragen zum Thema Schweinegrippe wenden sich besorgte Menschen der Region in unzählig gewordenen Anrufen an ihn, berichtet der Arzt und stellvertretende Leiter des Trierer Gesundheitsamtes auf TV-Nachfrage. "Es herrscht ungeheuere Verunsicherung. Auch wir sind nicht allwissend", sagt er. Dass seit dem ersten aus den USA gemeldeten Schweinegrippen-Fall im April in den zurückliegenden Wochen die Zahl auch in unserer Region gestiegen ist, bestätigt er. Über Zahlen in der Verbandsgemeinde Saarburg kann er indes nichts sagen, zu Klassen- oder Schulschließungen erst Recht nicht. "Die Schulen haben keine Verpflichtung, die Fälle mitzuteilen, und seit vergangenem Wochenende müssen dies auch die niedergelassenen Ärzte nicht mehr tun."

Während die Leiter der beiden Saarburger Grundschulen St. Marien Beurig und St. Laurentius sowie der Berufsbildenden Schule dem TV gegenüber versichern, bislang keinen nachgewiesenen Fall im Schüler- und Lehrerkreis zu haben,

gibt es am Gymnasium einzelne Fälle. "Wir haben in fünf Klassen jeweils maximal drei nachgewiesene Erkrankungen", sagt der stellvertretende Schul-Leiter Udo Rothhaar. "Weitaus mehr sind derzeit mit einer normalen Grippe zu Hause." Erst wenn Zweidrittel einer Klasse krank gemeldet seien, schicke man auch die übrigen Schüler nach Hause. "Das war bisher noch nicht notwendig."

An der Realschule seien gestern und vorgestern zwei achte Klassen geschlossen zu Hause geblieben. "Je zehn Kinder waren krank gemeldet. Bei sieben Schülern ist zwar nicht offiziell bestätigt, aber ziemlich sicher, dass sie Schweinegrippe haben", sagt der stellvertretende Schul-Leiter Norbert Jungblut. Panik herrsche deshalb nicht, allerdings riefen immer wieder besorgte und verunsicherte Eltern bei der Schulleitung an. Die rate, mit den Kindern zum Arzt zu gehen. "Auch das Gesundheitsamt hat uns erklärt, dass man sich auch als Schule deswegen jetzt nicht in Qurantäne abschotten kann."

An der benachbarten Hauptschule sind nach Auskunft von Wolf-Markus Dinklage, stellvertretender Schulleiter, am Dienstag zwei Fälle bestätigt worden. Darüber hinaus gebe es "eine Menge Verdachtsfälle". "Wir nehmen das ernst, ohne Panik zu schüren", sagt Dinklage. "Den Eltern raten wir in der Situation, ihre Kinder eine Woche zu Hause zu lassen." Schulen vorsorglich zu schließen, macht nach Einschätzung von Horst van Hees keinen Sinn. "Die Infektions-Ketten unterbricht man damit nicht."EXTRA Situation an Konzer Schulen: Die Schweinegrippe ist an den Schulen in der Stadt Konz kein akutes Thema. Ein bestätigter Fall am Gymnasium und ein Verdacht an der Karthäuser Grundschule sind die Bilanz einer TV-Umfrage. An der Realschule, Hauptschule und der Grundschule St. Nikolaus gibt es keine Rückmeldungen wegen Schweinegrippe. (api)

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