Neben der Ausweitung der Verkaufsfläche gibt es beim Hofgut Serrig jetzt auch eine kleine Backwarenabteilung und ein Bistro, das zum Verweilen einlädt. Vertreter der Kommunalpolitik lobten die Aktion als gelungenen Beitrag für eine bessere Integration der geistig oder mehrfach Behinderten, die am Hofgut betreut werden. "Der Hofgutladen ist ein Beitrag zur Integration", sagte Michael Köbler, Leiter des Hofguts Serrig. Etwa 170 geistig oder mehrfach behinderte Menschen arbeiten auf dem Hof, rund 20 davon leben auch dort. "Die Behinderten fühlen sich nicht als Außenseiter. Der Hofgutladen ist ein Spiegel der Leistungsfähigkeit dieser Menschen", so Köbler. Neben einer großen Fleischauswahl und Obst gibt es Spirituosen aus eigener Brennerei sowie Kunsthandwerk aller Art. Ein neues Multimediasystem soll die Kunden über die Arbeit auf dem Hofgut informieren: Auf kleinen Bildschirmen in den Regalen bekommen die Besucher beim Durchstöbern einen Einblick in die Arbeitsweise des kleinen Ladens. Zur Wiedereröffnung des Hofgutladens gaben sich die kommunalpolitischen Vertreter das Mikrofon in die Hand: Vor rund 150 Besuchern bedankte sich Bernhard Früh, Verwaltungsratsvorsitzender der Lebenshilfe Trier, der neben der Einrichtung in Trier auch das Hofgut Serrig angehört, für das Engagement aller Helfer, wies zugleich auch auf Herausforderungen hin: "Auch wir spüren die Auswirkungen der Globalisierung und müssen als Unternehmen am Markt wettbewerbsfähig bleiben. Und die Integration behinderter Menschen ist noch ausbaufähig." Für Landrat Günther Schartz hat das "Erfolgsrezept ‚Hofgut' ein neues Kapitel aufgeschlagen". Auch wenn das Gut außerhalb des Ortes liege, sei es doch mitten in Serrig, reagierte Schartz auf die angedeutete Forderung von Bernhard Früh, es sollten mehr Neubaugebiete in unmittelbarer Umgebung des Hofguts entstehen. Für Bürgermeister Leo Lauer ist das Hofgut ein Musterbetrieb in zweifacher Richtung: "Nicht nur in der Landwirtschaft, auch im Bereich der Integration wird viel geleistet." Symbolträchtig überreichte Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises das Serriger Ortswappen an Hofgutleiter Michael Köbler - als Zeichen der Anerkennung der Bedeutung des Hofguts für die Gemeinde. Pastor Klaus Feid segnete die neuen Räume. Der Hofgutladen ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr geöffnet.