Konz. Mitten in der Woche, spät am Abend: In der Spielfilm-Pause erhebt sich Andreas vom Sofa und trottet in die Küche zum Kühlschrank. Er zieht die Tür auf und - leer. Kein Käse, keine Wurst, keine Lachs-Croissants. Was nun? Zum Glück haben seit rund einem Jahr einige Konzer Supermärkte ihre Ladenöffnungszeiten bis in die Abendstunden erweitert. Passiert ist das im Rahmen der Gesetzesänderung zum Ladenschluss Ende 2006. Damals war die Skepsis groß, ob sich denn die längere Öffnung lohne. "Nur weil wir länger bedienen, brauchen die Kunden doch nicht mehr Lebensmittel", war das Hauptargument der Skeptiker. Doch heute hört man seitens vieler Konzerne: "Ja, es rechnet sich." Ein solches Beispiel ist der Edeka-Markt in Konz-Könen. Er hat montags bis samstags von 8 bis 21 geöffnet. "Damit haben wir uns nach den Kunden-Wünschen gerichtet", heißt es aus der Konzern-Pressestelle in Offenburg. Am Anfang habe es zwar ein paar Anlaufschwierigkeiten gegeben, aber inzwischen spreche der Umsatz der Könener Filiale dafür, dass sich die verlängerten Öffnungszeiten auf lange Sicht rentieren.Öffnungszeiten bleiben wie sie sind

Vor allem auf das Urteil ihrer Mitarbeiter vor Ort verlässt sich indes die Kaufland-Geschäftsführung. Pressesprecherin Christine Axtmann formuliert das Resultat so: "Mal mehr, mal weniger zufrieden." Aber offenbar zufrieden genug, denn: "Die Öffnungszeiten bleiben so wie sie momentan sind", das heißt für Konz: montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr."Es wird sich nichts ändern", sagt auch Klaus Möschel, Leiter des Konzer Rewe-Marktes. Er ist zwar erst seit Jahresbeginn in dieser Position, muss sich also erst noch eingewöhnen, hält aber schon fest: Es bleibt bei der Öffnung von 7 bis 22 Uhr. Demgegenüber nur kurz haben indes die beiden Discounter Lidl und Aldi in Konz geöffnet. Montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr darf man dort einkaufen gehen. Diese Zeiten auszuweiten, kommt für Lidl zurzeit nicht infrage. "Der Markt dafür besteht momentan nicht", sagt Stefan Hänsch, Vertriebsleiter für das Saarland und Rheinland-Pfalz. "Noch", betont er, "reichen die jetzigen Öffnungszeiten." Ähnlich formuliert es auch Sabine Schmitz von Aldi-Süd: Tests hätten ergeben, "dass eine Änderung der aktuellen Öffnungszeiten mit einem erheblichen Kostenanstieg verbunden wären." Dies würde vermutlich letzten Endes zulasten der Kunden gehen. Also bleibe man lieber bei der momentanen Regelung.