Einkaufszentrum steht im Rohbau

Ein Großprojekt, das im Vorfeld kontrovers diskutiert wurde, wächst und wächst: Der Rohbau des Einkaufszentrums Leukbachtal steht. Bald geht es an den Innenausbau, Mitte 2011 soll der Toom-Markt einziehen.

 Viel Baustelle drumherum und drinnen: Der Rohbau des Einkaufszentrums im Leukbachtal ist fertig - bis zum Einzug des Toom-Markts Mitte 2011 ist allerdings noch einiges zu tun. TV-Foto: Julia Kalck

Viel Baustelle drumherum und drinnen: Der Rohbau des Einkaufszentrums im Leukbachtal ist fertig - bis zum Einzug des Toom-Markts Mitte 2011 ist allerdings noch einiges zu tun. TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg. Wer über die B 407 nach Saarburg fährt, der sieht bereits einiges von dem, was im kommenden Sommer ein neues Einkaufszentrum werden soll. Gebaut wird auf dem ehemaligen Sportgelände schließlich schon seit Februar. Das Resultat bislang: viel Beton, viel Baustelle drumherum. An einer Seite des langgezogenen Gebäudes sind schon Teile der Fassade zu erkennen. Innen verrät eine Reihe Kabelrohre, wo später die Kassen sein werden. "Der Rohbau steht", sagt Jürgen Kramp, der Projektentwickler. Er ist vom Investor, der Baden-Badener Halog-Group, mit der technischen und kaufmännischen Begleitung des Projekts beauftragt worden.

Das im ersten Bauabschnitt entstehende Einkaufszentrum soll auf 20 000 Quadratmeter Grundstücksfläche ein SB-Warenhaus mit rund 6500 Quadratmeter Nutzfläche beherbergen - den Toom-Markt, der aus Beurig in die Friedensaue zieht. In einem zweiten Bauabschnitt ist ein Heimwerker- und Baustoffmarkt mit Fachmärkten geplant (der TV berichtete mehrfach).

Demnächst ist die technische Gebäudeausstattung dran. Heizung, Lüftung, Sanitär, das komplette Nebenraumprogramm. Dies umfasst die Anlieferungszone, spezielle Bereiche, in denen nur Frischfleisch geliefert und gelagert wird, Büros und Aufenthaltsräume.

"Das Wichtigste ist dafür schon vorbereitet", erklärt Kramp. "Die Bodenplatte liegt, die Ver- und Entsorgungsleitungen sind installiert." Damit sei man "absolut im Zeitplan".

Bis die Bagger kamen, floss allerdings viel Wasser den Leukbach hinunter. 2007 leiteten die Kreisverwaltung ein Raumordnungsverfahren und das Mainzer Innenministerium 2008 ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren ein.

Bis Mitte 2011 soll der Markt bezugsfertig sein



Die Gründe waren einerseits die ursprünglich geplante Größe des Vorhabens von rund viereinhalb Hektar. Andererseits stand die Lage des Geländes an der B 407 dem Landesentwicklungsprogramm (LEP) III entgegen. Dieser schloss Einkaufsflächen in Randlagen aus. Das letztlich auf zwei Hektar geschrumpfte Einkaufszentrum stellt somit eine Ausnahme dar (siehe Chronologie).

Die Investition für den Toom-Markt liegt laut Kramp "deutlich über zehn Millionen Euro". Bis Mitte 2011 soll der Markt bezugsfertig sein. Was genau noch dazukommt im zweiten Bauabschnitt, und vor allem, wer dort einzieht, ist noch nicht geklärt, sagt der Projektentwickler: "Derzeit werden Verhandlungen mit Mietinteressenten geführt." 2006:

Chronologie 2006: Erste Planungen, auf dem Areal des Sportzentrums Leukbachtal ein großes Einzelhandelszentrum anzusiedeln. Juli 2007: Beim Kreis Trier-Saarburg wird ein Raumordnungsverfahren eingeleitet, um die Verträglichkeit des bis dahin größten Bauvorhabens mit der Stadt zu prüfen. September 2007: Saarburger Einzelhändler protestieren heftig gegen die Pläne. Leerstände in der Innenstadt werden befürchtet, sollte sich im Leukbachtal auch Einzelhandel ansiedeln. Anfang 2008: Ein Zielabweichungsverfahren wird im Mainzer Innenministerium eingeleitet. Das ist ein Verfahren, um im Einzelfall eine Abweichung von einem Ziel des Landesentwicklungsprogramms oder eines regionalen Raumordnungsplans zulassen zu können. August 2008: Land und Kreis stimmen einer abgespeckten Version des Einkaufszentrums zu: Dessen Fläche wird kleiner. Um einen zu starken Wettbewerb mit innerstädtischen Angeboten zu vermeiden, dürfen sich unter anderem auch keine weiteren Textil- und Schuhfachmärkte dort ansiedeln. Oktober 2008: Der Stadtrat stimmt der Planung für das Großprojekt zu. Das Bebauungsplanverfahren kann starten. April 2009: Der Stadtrat verabschiedet den Bebauungsplan als Satzungsbeschluss. August 2009: Die Einwände gegen das Bebauungsplanverfahren sind vom Tisch - unter anderem befürchteten Anwohner erhöhte Lärmbelastung. Februar 2010: Die Baugenehmigung liegt vor, der Bau des Einkaufszentrums beginnt. (jka)

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