Einstige Knabenschule liegt in Trümmern

KONZ. Wo bis vor kurzem das älteste Konzer Schulgebäude stand, liegt jetzt nur noch ein Trümmerhaufen. Die einstige Knabenschule, die der Straße im alten Ortskern ihren Namen gab, ist Geschichte. Ein neues Wohnhaus und die Umgestaltung der Umgebung sollen das Ensemble aufwerten.

Jahrelang bot das historische Gebäude zwischen Schul- und Olkstraße einen bedauernswerten Anblick. Der Zahn der Zeit hatte ganze Arbeit geleistet. Schule nur noch ein Trümmerhaufen

Bürgermeister Winfried Manns hatte dem Bauwerk einen "katastrophalen Zustand" attestiert und ihm "keine Chance" mehr gegeben (der TV berichtete). Eine Wohnung war noch bewohnt. Der Mieter ist inzwischen ausgezogen. Auch die Teestube der Konzer Pfarreien, die ebenfalls in dem Gebäude untergebracht war, wird in Kürze in der Saarstraße neu eröffnet. Dort sollen bald obdachlose Durchwanderer und Menschen, die durch Armut und außergewöhnliche Notlagen von Wohnungslosigkeit bedroht sind, eine Zuflucht finden. Vor wenigen Tagen rückten die Abrissbagger in der Schulstraße an. Ein Trümmerhaufen ist von dem Gebäude übrig geblieben, in dem Generationen von Schülern die Schulbank drückten. Ein neues Wohnhaus mit sieben Wohnungen soll das Viertel aufwerten. Weitere Verschönerungsmaßnahmen sind vorgesehen. "Unser Gebäude wird wesentlich niedriger und nicht so wuchtig wie das alte Schulhaus", sagen die beiden Bauherren Peter Leiss und Hermann Schönhofen im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund und präsentieren den fertigen Bauplan. Mit zweieinhalb Geschossen ist der Neubau tatsächlich erheblich niedriger als die bisherige Bebauung. In der Ausdehnung ist er allerdings ein paar Meter breiter, wirkt jedoch durch eine aufgeteilte Fassade nicht so groß. Mit der Farbgestaltung wollen sich die Planer an den alten Ortskern anpassen. Sieben Wohnungen sollen entstehen, der Eingang wird in der Schulstraße liegen, eine Tiefgarageneinfahrt kommt in die Olkstraße. Die Stadtverwaltung hatte bei mehreren potenziellen Investoren angefragt. Nur Leiss und Schönhofen hätten mit ihrem Wohnungsbauunternehmen Interesse bekundet, heißt es im Rathaus. Es seien mehrere Entwürfe vorgelegt worden. Der Bauausschuss habe die Vorlagen diskutiert und sich für den vorliegenden Plan entschieden. "Wir haben mehrere Entwürfe eingereicht, darunter auch welche mit einer größeren Bebauung," sagt Peter Leiss. Im April hatten die Wohnungsbauunternehmer das Gebäude mitsamt genehmigtem Bauplan und einer Abrissgenehmigung erworben. Geht es nach den Wünschen der Unternehmer, sollen Anfang 2007 die neuen Bewohner einziehen. "Insbesondere ältere Menschen suchen zentrumsnahe Wohnungen", sagt Hermann Schönhofen, "wir haben entsprechende Anfragen." Ist das Gebäude erst einmal fertig gestellt, soll der gesamte Bereich aufgewertet werden. Es sei vorgesehen, das Viertel zu überplanen und "etwas zu machen", heißt es im Rathaus. Bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis sich dieser bisher unansehnliche Fleck im Herzen von Konz in neuem Glanz präsentiert. Eine Schule gibt es jedenfalls schon jetzt nicht mehr in der Schulstraße.

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