Elbling erobert Prinzessin

GREVENMACHER. Der Elbling ist die vermutlich älteste kultivierte Rebsorte und wird von Jahr zu Jahr mehr getrunken. Bereits zum elften Mal hatte der Verein der Freunde des Elblingweins Obermosel zur jährlichen Eröffnung der Elblingroute auf die MS "Princesse Marie-Astrid" eingeladen.

Winzer Martin Fürst aus Metzdorf ist Vorsitzender der Freunde des Elblingweins der Obermosel und der Güter der südlichen Wein-Mosel. Der Verein der Freunde des Elblingweins besteht seit den 80er-Jahren und hat über 300 Mitglieder. Fürst erklärte: "Der eigentliche Motor für den Aufschwung des Elblings war der Elblingverein." "Der Elbling ist teilweise immer noch nur als Sekt oder Schorlewein bekannt", sagte Fürst. "Von diesem negativen Image wollen wir weg." Martin Fürst hatte vor der ersten Eröffnung der Elblingroute wegen der Kosten einige schlaflose Nächte. Im elften Jahr sei diese Veranstaltung als Plattform für neue Elblingfreunde nicht mehr wegzudenken, so Fürst. "Bei den hohen Charterkosten und dem moderaten Preis von 60 Euro für die lange Moselfahrt, das Drei-Gänge-Menü und Elbling soviel wie man will oder verträgt, bleibt die Veranstaltung ein Minusgeschäft", sagte Fürst. Aber genaue Zahlen wolle er nicht nennen. "Ohne das großartige Sponsoring unserer Elblingwinzer wäre diese Veranstaltung nicht zu machen", fügte Fürst hinzu. Die rund 30 Winzer boten auf dem Schiff gratis die ganze Palette der Elblingweine an. Vom Crémant sowie dem weißen und roten Sekt und den halbtrockenen, trockenen, feinherben, milden und edelsüßen Weinen des Elblings wurden an die rund 230 Gäste weit über 300 Flaschen kostenlos ausgeschenkt. Die Spitzensorten waren bereits nach einer Stunde vergriffen. Mit zunehmender Fahrtdauer war wegen fehlender Kühlanlagen die optimale Weintemperatur von acht Grad Celsius nicht mehr gewährleistet, aber die Gäste ließen sich davon nicht abschrecken. Die Gäste der Elblingroute 2005 waren von der Veranstaltung hellauf begeistert. Das Ehepaar Lellig aus Mannebach-Kümmern war zum ersten Mal dabei. Herbert Lellig sagte: "Wir kommen im nächsten Jahr wieder." Die Familie Orthofer aus Trierweiler war zu dritt gekommen. Einhelliges Fazit: "Das war zwar unsere erste Elblingfahrt, aber nicht unsere letzte." Lucia Weber aus Trier-Tarforst hatte die Fahrt als Weihnachtsgeschenk erhalten, und es "war ihr schönstes Geschenk". Erwin Michels aus Palzem-Wehr meinte: "Ich bin begeistert von der Fahrt, dem vorzüglichen Wein, dem guten Essen und vor allem von dem Superpreis." Martin Fürst hatte bereits auf dem Schiff 40 Reservierungen für die nächste Elblingtour bekommen. Je mehr der Elbling gratis sprudelte, umso höher stieg die Stimmung der Gäste, und das deutsche Liedgut wurde hie und da arg strapaziert. Nach gut sechsstündiger Fahrt von Grevenmacher nach Schengen legte die "Princesse Marie-Astrid wieder am Quai an. Etliche Elblingfreunde blieben auch nach dem Anlegen noch auf der Tanzfläche. Die nächste Veranstaltung rund um den Elbling ist am 21. Mai. Dann präsentieren die Güter der südlichen Wein-Mosel auf Schloss Berg in Perl-Nennig die Premium-Weinlinie "Mosella Vini Meridiana.

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