Elf Dorfchefs und ihre Halbzeit-Analyse

Beuren · Für alle ehrenamtlichen Ortsbürgermeister im Land gilt: In der aktuellen Legislaturperiode ist für sie die erste Hälfte ihrer Amtszeit vorbei: Der TV hat deshalb bei den elf Dorfchefs in der Verbandsgemeinde Hermeskeil nachgefragt: Welche wichtigen Projekte wurden seit Sommer 2009 in den Orten umgesetzt?

 Wichtiger Meilenstein: In Reinsfeld wurde 2010/2011 die Ahlertstraße ausgebaut.

Wichtiger Meilenstein: In Reinsfeld wurde 2010/2011 die Ahlertstraße ausgebaut.

Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Nach dem großen Halbzeit-Interview mit dem Hermeskeiler Stadtbürgermeister Udo Moser wollte der TV auch von den Gemeindechefs im Umland wissen, was sich seit 2009 in den Orten getan hat.

Bescheid: Raimund Olinger betont, "dass die Entwicklung unseres Ortskerns das alles überragende Thema war." Der Schwerpunkt lag dabei auf der 500 000 Euro teuren Sanierung eines maroden Hauses in der Dhrontalstraße. In ihm wird unter anderem ein Dorfladen Platz finden. Die Arbeiten sind praktisch abgeschlossen. "Am 18. Januar werden wir unser Mehrgenerationenhaus eröffnen."

Beuren: Manfred Köhl (SPD) hebt vor allem zwei Vorhaben heraus. Der Kindergarten wurde für 880 000 Euro erweitert und saniert. Sehr wichtig sei zudem, dass kürzlich der Lebensmittelladen im Ort mit der Ratsstube im Bürgerhaus ein neues Domizil gefunden hat. Denn das Geschäft konnte nicht mehr an seiner bisherigen Stelle bleiben, weil der Vermieter des Hauses Eigenbedarf angemeldet hatte.

Damflos: Für Joachim Wellenberg ist es ein wichtiger Punkt, dass in der Gemeinde endlich schnelles Surfen im Internet möglich ist und damit ein bis dato bestehender Standortnachteil beseitigt wurdee. 2010 wurde Damflos über ein Glasfaserkabel an das moderne DSL-Netz angeschlossen. Außerdem nennt Wellenberg die Neugestaltung des Friedhofs im vorigen Jahr.

Geisfeld: Theo Palm zählt als wichtigstes und kostspieligstes Vorhaben den Ausbau von Markus- und Kirchstraße auf. Die Gemeinde hat dafür rund 150 000 Euro selbst investiert. Hinzu kommen die Beiträge, die die Anlieger zahlen mussten. Neben diesem Großprojekt ist zurzeit die Sanierung der Grillhütte im Gange. "Damit werden wir im Frühjahr fertig sein."

Grimburg: Aus Sicht von Franz-Josef Weber sticht ein Vorhaben, das rund 300 000 Euro gekostet hat, bei der Entwicklung im Ort heraus. "Nach etwa zwei Jahren Bauzeit steht das neue Feuerwehrgerätehaus vor der Fertigstellung. Unumwunden räumt Weber ein, dass es auch einen "großen Rückschlag gab". Die Pfalzwerke sprangen Anfang 2010 als Investoren für das Projekt Bioenergiedorf - den Ausbau eines Nahwärmenetzes - ab. "Diese Pläne liegen nun auf Eis."

Gusenburg: Franz-Josef Barthen (FWG) betont, dass zurzeit eine "grundsolide Haushaltsführung" im Vordergrund steht. Das hängt mit einer Großinvestition der Vergangenheit zusammen.
Im Sommer 2009 wurde außerdem der Ausbau der Ortsdurchfahrt inklusive Dorfplätze abgeschlossen. Das hat die Gemeinde rund eine Million Euro gekostet. Seitdem kamen laut Barthen noch die Neugestaltung des Friedhofs und die Renovierung des Sportheims als neue Vorhaben dazu.

Naurath/Wald: Werner Weber macht es kurz: "Bei uns hat alles im Zeichen der Bürgerhauserweiterung gestanden." Die 500 000 Euro teuren Arbeiten gehen in die Endphase. Die Wiedereröffnung des Bürgerhauses ist im April geplant.

Neuhütten: Für Peter Kretz war vor allem die Eröffnung des Bürgerbüros im Bürgerhaus ein Meilenstein. Es dient seit März 2011 jeden Montag als zentrale Anlaufstelle. Wichtig für die Entwicklung war zudem der DSL-Anschluss für den Ort und der vom Kreis finanzierte Ausbau der Kreisstraße zwischen Neuhütten und dem Ortsteil Muhl.

Rascheid: Andreas Ludwig nennt als wichtigstes abgeschlossenes Projekt die Erweiterung und Sanierung der Grillhütte. Er weist aber auch darauf hin, dass 2010 die Planungen aufgenommen wurden, um aus dem baufälligen Haus Nonninger im Ortskern eine für viele gemeindliche Zwecke dienende Dorfscheune zu machen.

Reinsfeld: Rainer Spies (SPD) betont: "Eine besonders wichtige Aufgabe war die Erweiterung des Kindergartens. Diese Arbeiten haben wir 2011 abgeschlossen. 820 000 Euro wurden dafür investiert." Außerdem wurden mehrere Straßen im Ort - etwa die Ahlbert- oder Brühlstraße - ausgebaut. Seit kurzem sind zudem alle Reinsfelder Haushalte ans DSL-Netz angeschlossen.

Züsch: Für Hermann Bernardy (SPD) hat der inzwischen abgeschlossene Vorstufenausbau des Neubaugebiets einen hohen Stellenwert. Außerdem hat die Gemeinde für 55 000 Euro eine Photovoltaikanlage auf ihrem Bürgerhaus. "Mit den künftigen Einnahmen wollen wir die Folgekosten für das Gebäude abfedern", betont Bernardy.

Hinzert-Pölert: Dort gibt es einen Sonderfall. Denn nach dem Rücktritt von Markus Schmitt im September 2011 ist der Ortsbürgermeisterposten unbesetzt (der TV berichtete mehrfach).

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