Eltern in Sorge – Berater im Einsatz

Hermeskeil. (red) Immer mehr Eltern machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder und nehmen deshalb Beratungsangebote in Anspruch. Der Jahresbericht der Lebensberatung Hermeskeil legt davon ein beredtes Zeugnis ab.

1275 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich im vergangenen Jahr von der Lebensberatungsstelle Hermeskeil des Bistums Trier beraten lassen. Zusätzlich erhielten 334 Menschen als Teilnehmer bei Veranstaltungen der Lebensberatung Rat, Unterstützung und Weiterbildung. Diese Zahlen finden sich im jetzt vorliegenden "Jahresbericht 2005" der Beratungsstelle. In dem Bericht gehen die Hermeskeiler Beraterinnen und Berater darauf ein, dass sich immer mehr Eltern Sorgen um die Zukunftschancen ihrer Kinder machen und deshalb Beratung in Anspruch nehmen. Dabei - so wird in dem Jahresbericht betont - gehe es zum einen darum, die Eltern anzuleiten, die positiven Seiten ihrer Kinder stärker wahrzunehmen und sie dafür zu loben. Aus Sicht der Erziehungsberatung bräuchten Kinder Eltern oder andere Bezugspersonen, die die Entwicklung förderten, indem sie dem Kind deutlich machten: "Du bist liebenswert, und vieles an dir ist lobenswert und einzigartig." Gleichzeitig sei es wichtig, die soziale Kontaktfähigkeit von Kindern zu stärken. Zudem müssten Kinder lernen, dass nicht alle Bedürfnisse sofort befriedigt werden könnten. "Kinder sollten auch lernen, um Hilfe zu bitten", heißt es weiter in dem Jahresbericht. So werde die Selbstwahrnehmung der eigenen Möglichkeiten und Grenzen gestärkt. Um Kinder fit für die Zukunft zu machen, sei es auch notwendig, deren Konfliktfähigkeit und psychische Belastbarkeit zu stärken. Die Hermeskeiler Lebensberatung nennt einige Angebote, die hierzu gemacht wurden. So wurden Fortbildungen für Erzieherinnen zu den Themen Bindungsforschung, Frühdiagnostik und Dokumentation angeboten. Im Elterntraining "Liebevoll und Kompetent" hätten die Eltern in der Gruppe üben können, wie man kompetent erziehe. Die "Zugehende Beratung in Kindertagesstätten" sei ergänzt worden durch das Angebot einer Babysprechstunde unter der Fragestellung: "Was braucht mein Kind von Anfang an?" Insgesamt waren bei den Erwachsenen, die sich 2005 an die Hermeskeiler Lebensberatung wandten, Unsicherheiten in Erziehungsfragen, Probleme bei Trennung und Scheidung, Krankheit, Unfall, Tod, seelische Behinderungen und belastende Arbeitsbedingungen wichtige Themen. Bei den Kindern waren Probleme in der Schule und im Beruf, Entwicklungsauffälligkeiten, Ängste sowie Anpassungsstörungen nach traumatischen Belastungen wichtige Anlässe für Beratung. 42 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die zur Hermeskeiler Lebensberatungsstelle kamen, lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie, sondern zum Beispiel bei einem allein erziehenden Elternteil. 78,2 Prozent der Ratsuchenden kamen aus dem Kreis Trier-Saarburg. Die durchschnittliche Beratungsdauer lag im vergangenen Jahr bei 7,8 Stunden. In den Kindertageseinrichtungen Osburg, Kell am See und Adolf-Kolping Hermeskeil fanden 42 Offene Sprechstunden statt. Die Kosten der Lebensberatungsstelle betrugen 283 692 Euro, wovon das Bistum Trier 57,9 Prozent finanzierte. 14,8 Prozent der Kosten wurden vom Kreis Trier-Saarburg, 17,7 vom Land Rheinland-Pfalz übernommen, den Rest der Kosten teilten sich die Verbandsgemeinden Hermeskeil, Kell am See und Ruwer. Für die Ratsuchenden entstanden keine Kosten. Die Hermeskeiler Lebensberatungsstelle im Hirtenweg 2a ist erreichbar: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr unter Telefon 06503/6031, Fax: 0 65 03- 80 09 19, E-Mail: lb.hermeskeil@t-online.de

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