Ende der Verschwendung

Gleich zwei Gruppen können sich auf das Jahr 2007 freuen: Badegäste und Steuerzahler. Die einen werden endlich vom maroden Konzer Freibad erlöst, die anderen vom Dauerdefizit der Anlage, das Jahr für Jahr sechsstellige Euro-Zuschüsse aus der Stadtkasse verschlingt.

Wenn es einen Preis für die sinnlose Verschwendung öffentlicher Mittel gäbe, dann würde das Konzer Freibad zweifellos zu den Kandidaten in der engeren Wahl zählen. Seit langem sind die Pläne ausgearbeitet, die dem Bürger ein neues Bad und der Staatskasse spürbare Entlastungen bringen sollen. Bisher versandete das Projekt in mühsamen Diskussionen zwischen Stadt und Land über Größe und Ausstattung. Jahr für Jahr versickerten an die 350 000 Euro aus dem städtischen Etat im Jeuchental. Erst 2005 sagte Mainz einen Zuschuss von 40 Prozent zu den Gesamtkosten von zehn Millionen Euro zu. Jetzt sieht es so aus, als wäre 2006 das letzte Jahr des defizitären Stillstands. Höchste Zeit jedenfalls, dass etwas passiert. Das Schwimmbad zu schließen und die Gäste zum Trierer Südbad zu kutschieren, mag in der Sache sinnvoll sein, wäre aber für die Konzer Stadtspitze politischer Selbstmord. Also bleibt nur die Verkleinerung. Die wird manchem, der das opulente Schwimmerbecken mit der eingebauten Ferienstimmung genossen hat, nicht gefallen. Aber es gibt keine Alternative zur Reduzierung der Wasserflächen in einer Zeit, in der die Kommune über jeden eingesparten Cent froh ist. Und wenn die Ausstattung attraktiv genug gerät, werden sich auch genügend Badegäste finden, um die laufenden Kosten abzudecken - zumindest zum größeren Teil. Weiter so im Defizit dahin zu dümpeln, ist jedenfalls krass verantwortungslos. m.moeller@volksfreund.de

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