Endlich Zeit für andere Dinge

17 Jahre lang bestimmte Hermann Hendricks die Geschicke von Verbandsgemeinde und Stadt als Bürgermeister maßgeblich mit. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt hat er sich komplett aus der Politik zurückgezogen. Am heutigen 4. Mai feiert er seinen 80. Geburtstag.

 Als Bürgermeister leitete er 17 Jahre die Geschicke von Stadt und VG Konz: Hermann Hendricks. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Als Bürgermeister leitete er 17 Jahre die Geschicke von Stadt und VG Konz: Hermann Hendricks. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Konz. Im Gegensatz zu vielen Ruheständlern, die nach eigenem Bekunden nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben mehr zu tun haben als vorher, bezeichnet sich Hermann Hendricks als "Rentner m.Z. - mit Zeit". Von Amts wegen steht dem ehemaligen Stadt- und Verbandsbürgermeister und Konzer Ehrenbürger der Titel "Bürgermeister a.D." zu. Er wollte alles werden, nur nicht Bürgermeister

Dabei wollte Hendricks nach eigenem Bekunden "alles werden, nur nicht Bürgermeister". Entsprechende Erfahrungen hatte der gebürtige Niederrheiner in seiner Jugend gemacht, denn der Vater war auch Bürgermeister. Nach dem Studium der Land- und Volkswirtschaft trat Hendricks zunächst die Stelle des Geschäftsführers des Kreisbauernverbands Altenkirchen an, ehe er 1964 als Bürgermeister nach Gebhardshain ging. Elf Jahre später wurde Hendricks Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Konz. Bis zu seiner Verabschiedung im Mai 1992 brachte der Verwaltungschef etliche Maßnahmen auf den Weg, die heute noch das Stadtbild prägen. So fällt die Sanierung des Karthäuser Klosters ebenso in die Ära Hendricks, wie der Bau des Gymnasiums, der Beginn des Industriegebietes Könener Flur mit der Ansiedlung des ehemaligen Zettelmeyer-Werks (heute Volvo), der Bau der Feuerwache und des DRK-Hauses und die Entwicklung des Baugebietes Roscheid. "Als ich nach Konz kam, standen hier drei Häuser", erinnert sich der 80-Jährige. Gleichzeitig mit dem Wohngebiet wurde auch das Freilichtmuseum ins Leben gerufen. Als erster Vorsitzender des Trägervereins war Hendricks maßgeblich an der Entwicklung der volkskundlichen Sammlung beteiligt. "Mit den Vereinen habe ich immer eine hervorragende Zusammenarbeit gepflegt", sagt Hendricks. Weniger entspannt war sein Verhältnis zur Opposition im Stadtrat. "Wir haben strittig verhandelt", sagt er heute. Mittlerweile hat sich Hendricks vollständig aus der Politik zurück gezogen. "Am Tag meines Auszuges aus dem Rathaus habe ich meinem Nachfolger gesagt, dass ich ihm nicht auf die Pelle rücken werde", erinnert sich der ehemalige Amtschef und jetzige Konzer Ehrenbürger, "ich habe dann alle politischen Ämter mit Ablauf der jeweiligen Wahlperiode auslaufen lassen." Die Hände hat Hermann Hendricks dennoch nicht in den Schoß gelegt. Als Bezirksvorsitzender der Kriegsgräberfürsorge und Vorsitzender des Kuratoriums des Freilichtmuseums ist er weiterhin aktiv.Empfang im Kloster Karthaus

Regelmäßig trifft man ihn im Konzer Schwimmbad an. Gemeinsam mit Ehefrau Katharina hält er sich mit Spaziergängen fit. "Während meines ganzen Berufslebens war ich ständig auf Achse", sagt der Rent"Jetzt habe ich endlich Zeit für diese Dinge."Korrektur: In unserer gestrigen Ausgabe hat sich beim Porträt über Walfried Heinz ein Fehler eingeschlichen. Seinen 70. Geburtstag feiert er am morgigen Samstag, 5. Mai. Ein Empfang zum Geburtstag von Hendricks und Heinz findet morgen ab 11 Uhr in der Galerie des Klosters Karthaus statt.

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