Energiewende: Bürger und Kommunen sollen selbst Stromerzeuger werden

Saarburg · Die Energiewende verändert die Anbietersituation auf dem Strommarkt. Wie Kommunen und Bürger davon profitieren können, war Thema einer Infoveranstaltung in der Saarburger Stadthalle.

Saarburg. Für mehr als die Hälfte des über erneuerbare Energien in Deutschland erzeugten Stroms sind Privathaushalte (40 Prozent) und Landwirte (11 Prozent) verantwortlich. Das belegt eine Studie der Agentur für erneuerbare Energien für das Jahr 2010. Sie untermauert damit den Titel "Energie in Bürgerhand", den die Landtagsabgeordnete Stephanie Nabinger für ihre Informations- und Diskussionsveranstaltung in der Saarburger Stadthalle gewählt hatte.
Einen Weg, die Stromerzeugung zu organisieren, zeigte dabei Zeljko Brkic, Geschäftsführer der Trierer Lokalen Agenda 21 auf. Er gründet derzeit Treneg, eine von bundesweit 570 Energiegenossenschaften. Beteiligt sind daran auch die Volksbank Trier und die Stadtwerke Trier, die auch personell im Vorstand vertreten sind. Als erstes konkretes Projekt ist ein Solarpark auf dem Trierer Petrisberg geplant. Details dazu sollen am morgigen Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Alle Bürger können Genossenschaftsanteile erwerben und damit selbst zu Anbietern auf dem Strommarkt werden. "Erneuerbare Energien bedeuten regionale Wertschöpfung", betont Landschaftsplaner Bernhard Gillich. Er legte Zahlen vor, nach denen für Strom und Wärme 760 Millionen Euro jährlich aus der Region abfließen. Dem stehen Einnahmen von nur 190 Millionen Euro gegenüber.
Dies könnte sich ändern, wenn Kommunen die Energieerzeugung in die eigene Hand nehmen. Gillich plädiert zudem für eine stärkere Berücksichtigung der Photovoltaik: "Die Sonne scheint gleichmäßiger, als der Wind weht." Die derzeit noch hohen Kosten sollen zudem nach einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts stärker sinken als die von Windkraft. Die Studie geht davon aus, dass bereits in zehn Jahren erneuerbare Energie zum gleichen Preis zu haben ist wie konventionelle. daj

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