Engere Straße - mehr Sicherheit

MANDERN. Dass der Ausbau einer Ortsdurchfahrt keineswegs breitere Fahrbahnen bedeuten muss, erfuhren die Bürger von Mandern, als ihnen der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Trier seine Pläne für die Neugestaltung der Kreisstraßen 68 und 70 vorstellte.

Den Innerorts-Verkehr langsamer machen und den Straßenraum ansprechender gestalten - diesen beiden Zielen dient der geplante Ausbau der Hans-Bilstein-Straße, der Hauptstraße und der Weiskirchener Straße in Mandern. Deren Zustand bezeichnet nicht nur der Ortschef Alois Stüber als "ziemlich schlecht".Baubeginn und Kosten sind noch offen

Auch Lambert Norta vom LSV konstatiert, "dass mittelfristig der Ausbau der Ortsdurchfahrt Mandern angebracht ist". Norta stellte rund 50 Bürgern im Rahmen einer Einwohnerversammlung auf einer großen Leinwand die bisherigen Pläne vor, die der LSV im Auftrag des Kreises und nach mehreren Gesprächen und Ortsterminen mit dem Gemeinderat für den Ausbau der K 68 und K 70 ausgearbeitet hat. "Es handelt sich jedoch zunächst nur um einen so genannten Bleistiftentwurf. Wir sind durchaus noch offen für Änderungsvorschläge", betonte der Mann von der Behörde. Auf einer Länge von fast 1,5 Kilometern soll die Ortsdurchfahrt, auf der statistisch 1350 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind, erneuert werden. Norta stellte jedoch klar, dass es in Mandern noch eine geraume Zeit dauern wird, bis die Bagger anrollen. Die Projekt-Planung soll zwar bereits 2004 abgeschlossen werden, im Jahr 2005 müssten aber zunächst erst die rechtlichen Voraussetzungen für den Ausbau geschaffen werden. "Erst wenn dann der Kreis Geld in den Haushalt einstellt, kann gebaut werden", informierte Norta die Manderner Bürger. Realistisch ist demnach ein Baubeginn 2006. Offen ist derzeit auch noch die Kostenfrage. "Die Kosten wurden bislang noch nicht ermittelt", so Norta. Grundsätzlich werde die Fahrbahn-Herstellung vom Kreis bezahlt, die Verbandsgemeinde ist für den Kanal zuständig, der laut Jörg Jost von den Verbandsgemeindewerken "erneuerungsfähig sein dürfte", die Gemeinde zahlt schließlich den Bau der Gehwege und beteiligt daran anteilmäßig auch die Anlieger.Ziel: Geschwindigkeit des Durchgangverkehrs drosseln

Die beiden Kreisstraßen erhalten jedoch nicht nur eine neue Fahrbahndecke. Der gesamte Straßenraum der Hauptverkehrsader durch den 950-Einwohner-Ort soll neu gestaltet werden und gleichzeitig für mehr Sicherheit sorgen. Vorgesehen ist, dass - ähnlich wie im benachbarten Waldweiler - bis zu 50 Zentimeter breite Rinnen eine klare Abgrenzung zwischen der bis zu 5,50 Meter breiten Fahrbahn und den Gehwegen schaffen. Mit diesem optischem Element habe man gute Erfahrungen gemacht, weil es Autofahrer zu niedrigeren Geschwindigkeiten anhält, sagte Norta. Um potenzielle Raser auszubremsen, ist zudem am Ortseingang aus Richtung Schillingen eine wichtige Neuerung geplant. Dort sollen die Fahrzeuge künftig um eine Verkehrsinsel gelenkt werden. Auch im Dorf werden weitere Verkehrsinseln gebaut, die die Fahrbahn punktuell bis auf 3,60 Meter einengen. Des Weiteren wird die Einmündung Hauptstraße/Weiskirchener Straße an der Kirche in eine abknickende Vorfahrt verwandelt. Wo möglich, sollen auch spitzwinklige und deshalb schwer einsehbare Einmündungen in die beiden Kreisstraßen "entschärft werden". Ein wichtiger Teil des Straßenbaukonzepts ist zudem die Bepflanzung am Straßenrand. So sollen beispielsweise am Ortsausgang Richtung B 407 Baumtore die Straße optisch eng machen und somit den Verkehr verlangsamen. Bei den Mandernern gab es bei der Versammlung im Jugendheim nur wenig Anlass zu kritischen Nachfragen: "Ich habe nichts gegen engere Straßen. Je langsamer die Autos fahren, desto besser", kommentierte ein Bürger die Vorstellung der Ausbaupläne. Eine Frage brannte den Einwohnern jedoch unter den Nägeln: "Wie lange wird es in Mandern eine Baustelle geben, wenn es losgeht?", wollten sie von Norta wissen. Der verwies auf das nahe gelegene Beispiel Greimerath und kündigte längere Bauarbeiten und Verkehrsbehinderungen an: "Mit einer Bauzeit, die mindestens über einen Winter geht, müssen Sie schon rechnen", sagte der Mann vom LSV.

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