Entscheidung im Weinberg

"Tatort"-Dreh in Kastel-Staadt: Heute und am Dienstag werden rund um die Sektkellerei Hausen-Mabilon die offenbar spannendsten Szenen des Saarland-Tatorts gedreht, der im April 2009 in der ARD ausgestrahlt wird.

 Die Staadter Sektkellerei. TV-Foto: Hermann Pütz

Die Staadter Sektkellerei. TV-Foto: Hermann Pütz

Kastel-Staadt. (woc) Ein Weinprüfer wird am Stadtrand von Saarbrücken ermordet aufgefunden. Ins Visier der saarländischen "Tatort"-Kommissare Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) geraten zwei Winzer, denen der Weinkontrolleur vor seinem Tod Prüfbesuche abgestattet hatte. Und auch wenn der vom Saarländischen Rundfunk produzierte Tatort laut Drehbuch in einem ausgedachten saarländischen Weindorf namens "Bernheim" spielt: Einige der Szenen des Krimis werden in zwei Weingütern der Verbandsgemeinde Saarburg gedreht (der TV berichtete).

Während in der vergangenen Woche zwei Kellerszenen im Saarburger Weingut Zilliken gefilmt wurde, dient heute und am Dienstag die Sektkellerei Hausen-Mabilon in Kastel-Staadt als Kulisse für mehrere Außendrehs. Das schmucke Anwesen gehörte bis ins späte 16. Jahrhundert zum Trierer Kloster St. Maximin. Im Zuge der französischen Revolution wurden die Mönche enteignet, das Klostergebäude ging in Privatbesitz über. Seit den 1950er-Jahren lebt in dem im klassizistischen Stil wieder aufgebauten Anwesen die Familie Hausen-Mabilon. Die bekannte Sektkellerei gründete Sohn Michael 1985.

Für den Tatort "Bittere Trauben", dessen Ausstrahlung die ARD für den 26. April nächsten Jahres vorgesehen hat, dient das Anwesen als Kulisse für die Außenaufnahmen mit dem verdächtigen Winzer Richard Altpeter (gespielt von Thomas Sarbacher). Auf die Staadter Sektkellerei ist der Saarländische Rundfunk nicht zufällig gestoßen: Rund 15 000 Kilometer hatte Szenenbildner Andreas Schmid auf der Suche nach einem für den Dreh geeigneten Weingut zurückgelegt und sich schließlich für das Anwesen Hausen-Mabilon entschieden. "Ein optimales Motiv für uns", erklärt Tatort-Redakteurin Inge Plettenberg. "Es ist schon schön, dass bei uns gedreht wird", sagt Michael Hausen-Mabilon. "Vor allem, weil unsere Region dann in ganz Deutschland zu sehen sein wird." In Staadt werden sogar die entscheidenden Szenen des Kriminalfalls gedreht, weswegen der TV über die Dreharbeiten am morgigen Dienstag nicht berichten darf.INTERVIEW Drei Fragen an …Maximilian Brückner (TV-Foto: Friedemann Vetter): Als junger Bayer haben Sie 2005 das "Saarbrücker Original", den alten Tatort-Chef-Ermittler Max Palu, beerbt. Gab das keine Schwierigkeiten? Maximilian Brückner: "Ich schaue gar nicht so viel fern und hatte das für mich gar nicht groß problematisiert. Über die guten Kritiken für die bisher gelaufenen Tatorte mit mir habe ich mich dann natürlich sehr gefreut." In Ihren ersten beiden Tatorten ging es auch immer wieder ums Essen. Ganz ehrlich, was ist Ihnen am liebsten: Kreationen der Sterneköchin Lea Linster, bayerischer Leberkäs oder saarländische Lyoner? Brückner: "Am liebsten ist mir davon Lyoner, dazu gebratene Kartoffeln - sehr lecker. Und das sag ich jetzt nicht, um mich in der Region beliebt zu machen!" Im Tatort blasen Sie zur Entspannung in Ihre Tuba. Spielen Sie auch privat? Brückner: "Tuba habe ich schon als kleiner Junge gelernt. Damals wollte jeder Gitarre spielen, weil's cool war, aber ich fand Tuba immer besser. Dass man damit nur Volksmusik spielen kann, ist ein Vorurteil. Da ist auch Klassik und Jazz drin!" (woc)

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