Erbeskopf wird zum Mekka der Bogenschützen

Erbeskopf · Der Erbeskopf ist dieses Jahr Treffpunkt der Bogenschützen. Neben den internationalen Holzbogenmeisterschaften finden gleich zwei deutsche Meisterschaften rund um das Hunsrückhaus statt. Insgesamt nehmen 800 Schützen an den Wettbewerben teil.

 Anlegen, zielen und genüsslich den Flug des Pfeiles verfolgen: Teilnehmer der Holzbogenmeisterschaften auf dem Erbeskopf. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Anlegen, zielen und genüsslich den Flug des Pfeiles verfolgen: Teilnehmer der Holzbogenmeisterschaften auf dem Erbeskopf. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Erbeskopf. Es dürfte eine Weile her sein, dass in Thalfang Deutsche Meisterschaften in einer sportlichen Disziplin stattgefunden haben. Dieses Jahr kommen die Märker gleich zweimal in den Genuss eines Wettbewerbs dieser Kategorie. Vom 23. bis zum 26. Juni finden am Erbeskopf die Deutschen Meisterschaften der Bogenschützen in den Disziplinen Feld- und Jagdbogen statt. 240 Teilnehmer werden erwartet. Im September folgen die Deutschen Meisterschaften in der Disziplin Langbogen. Dann rechnet Initiator Karl-Heinz Hörnig vom Deutschen Feldbogen Sportverband (DFBV) sogar mit 340 Aktiven.
Doch das ist nicht alles. Am vergangenen Wochenende ging es auf dem Erbeskopf sogar international zu, wenn auch nur ein bisschen. Der Ludwigshafener hat da zum fünften Mal die internationalen Holzbogenmeisterschaften mit 200 Teilnehmern ausgerichtet. Einige der Teilnehmer kamen aus Luxemburg, der Rest aus dem gesamten Bundesgebiet.
Doch wieso kommen die Bogenschützen zum Erbeskopf? Organisator Hörnig schwärmt: "Das Gelände ist hier für solche Wettbewerbe einfach optimal." Dazu sei die Unterstützung durch Gemeinde und Landesforsten perfekt. "Wir bekommen alles, was wir brauchen", sagt er. Bereits eine Woche vorher war der Ludwigshafener angereist, um das Gelände zu sichten, Tierfiguren aufzustellen und Abschusspositionen festzulegen. Dazu sicherte er das Gelände mit Absperrungen, damit keine Unbeteiligten durch Pfeile verletzt werden.
Für die 28 Stationen benötigten die Schützen rund acht Stunden. Bei Ihren Schüssen müssen die Sportler die Entfernungen zu den unterschiedlich großen Tierfiguren abschätzen und den Schuss danach ausrichten.
Das ist nicht immer einfach, sagte Teilnehmer Manfred Weyrich aus dem Allgäu. "Das Gelände ist anspruchsvoll, die Ziele häufig hinter Bäumen und Büschen leicht versteckt." Der Heidenburger Hans-Dieter Schmitz nahm ebenfalls an den Meisterschaften teil. "Das habe ich hier doch fast vor der Haustür. Wenn am Erbeskopf etwas ist, nehme ich daran teil."
Die Meisterschaften sind für alle Interessierten offen. Wer nicht Mitglied im DFBV ist, nimmt in der Gästeklasse teil. DFBV-Vizepräsident Hans-Ekkehard Czaia sagt: "Bei uns steht das soziale Ereignis im Vordergrund, nicht die Leistung."
Für Organisator Hörnig heißt es: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Die Markierungen und Ziele vom vergangenen Wochenende sind abgebaut. Die zweieinhalb Wochen bis zum Beginn der deutschen Meisterschaft im Feld- und Jagdbogen braucht er, um die neuen Parcours im Wald aufzubauen. Die Aktiven schießen mit "Hightec-Bögen", so Hörnig, die mit Visieren ausgerüstet sind, nicht auf Tierfiguren, sondern auf Ringscheiben.
Und was macht den Reiz dieser Sportart aus? "Es ist der Flug des Pfeiles", sagt Vizepräsident Czaia. Und der könne je nach Pfeil ganz unterschiedlich sein. Es gebe Carbonpfeile, die flögen mit bis zu 300 Stundenkilometern durch die Luft und seien kaum zu sehen. Historischen Holzpfeilen mit Federn könne man hingegen in Ruhe zuschauen. An Vielfalt mangelt es nicht in dieser Sportart. Es existieren elf Stilarten mit je drei Bogenarten. Zudem gibt es in Deutschland neben dem DFBV mit seinen 2300 Mitgliedern zwei weitere Bogensportverbände und auch weitere Deutsche Meisterschaften.

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