Erdgas für vier Hochwaldorte
Kell/Waldweiler/Schillingen/Mandern · Mit dem Bau einer Hochdruckgasleitung von Reinsfeld bis Mandern erhalten die Gemeinden Kell, Schillingen, Waldweiler und Mandern die Möglichkeit, sich neben dem Manderner Bilstein-Werk und dem Keller Feriendorf ebenfalls an das Erdgasnetz der Stadtwerke Trier anzuschließen. In den Verträgen wollen sich die vier Ortsgemeinderäte die Option dazu offenhalten.
Kell/Waldweiler/Schillingen/Mandern. Über Manderner und Keller Gebiet muss die neue Erdgasleitung der Stadtwerke Trier (SWT) von Reinsfeld aus verlegt werden, wenn der umweltfreundliche Brennstoff ins Bilstein-Werk und das Feriendorf gelangen soll. "Der ursprüngliche Zustand wird nach den Erdarbeiten wieder hergestellt", sagt der Keller Ortsbürgermeister Markus Lehnen. Nur gelbe Stangen werden anzeigen, wo die Leitung in der Erde verläuft.
Doch was ist mit Gasanschlüssen für Privathaushalte? TV-Mitarbeiter Herbert Thormeyer fragte SWT- Sprecherin Anne Paris.
Wie wichtig ist für die SWT die Anbindung nicht nur an Großkunden, sondern auch die Privathaushalte?
SWT: "Mit dem Bau der Transportleitung (Hochdruckleitung) von Reinsfeld bis Mandern schaffen wir gleichzeitig die Voraussetzung, die Gemeinden Kell, Schillingen, Waldweiler und Mandern ebenfalls an das Erdgasnetz anzuschließen. Ob wir das Netz bis in die Gemeinden verlängern, hängt von den potenziellen Verbrauchern ab. Wir werden das Erdgasnetz nur weiter ausbauen können, wenn die Akzeptanz für Erdgas in ausreichendem Maß gegeben ist. Um den potenziellen Kunden einen zusätzlichen Anreiz zu bieten, möchten wir ein Erdgas-Produkt anbieten, das zu 90 Prozent aus konventionellem Erdgas und zu 10 Prozent aus regionalem, regenerativ erzeugtem Bio-Erdgas besteht."
Wie viele Kunden brauchen die SWT in Mandern, Kell, Schillingen und Waldweiler, damit sich eine Verlegung der innerörtlichen Gasleitungen rechnet?
SWT: "Dazu können wir aktuell noch keine Auskunft geben, weil wir mit der detaillierten Trassenplanung für die Versorgung der Ortsgemeinden und damit auch mit der betriebswirtschaftlichen Betrachtung erst im Herbst beginnen werden. Wir möchten im Vorfeld mit den Gemeinden Modelle abschließen, bei denen wir vorab eine Abschlussquote bei potenziellen Kunden abfragen."
Müssten sich die Ortsgemeinden an den Kosten beteiligen?
SWT: "Kostenseitig nicht direkt, aber wir suchen mit den Gemeinden und den Verbandsgemeinde-Werken Wege, um Synergien zugunsten der Erschließung zu heben und Risiken in der Wirtschaftlichkeit zu teilen."
Welche Argumente haben die SWT für eine Umstellung auf Gas, wenn jemand beispielsweise mit Öl heizt?
SWT: "Erdgas zeichnet sich gegenüber Heizöl durch viele Vorteile aus: Während Heizöl nach wie vor stark an Rohölpreise gekoppelt ist, hat sich für Erdgas in den vergangenen Jahren ein eigener Markt entwickelt. Vergleicht man die Preisentwicklung der letzten vier Jahre, liegt der Gaspreis rund 30 Prozent unter dem Ölpreis.
Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt punktet der Energieträger Erdgas mit den bekannten Vorteilen: Erdgas steht immer in ausreichender Menge zur Verfügung und erfordert dementsprechend keine Vorratshaltung. Hinzu kommen hohe Wirkungsgrade in technischen Anwendungen. Auch in der Umweltbilanz schneidet Erdgas deutlich besser ab als seine fossile Konkurrenz: Es ist der sauberste unter den fossilen Kraftstoffen und setzt bei der Verbrennung deutlich weniger Kohlenstoffdioxid frei. Darüber hinaus wird die CO{-2}-Bilanz mit Beimischung von regionalem Bioerdgas weiter verbessert. Um das zu belegen, streben wir für dieses Bio-Erdgas-Produkt eine Zertifizierung, etwa durch den Tüv, an."
Lohnt sich das noch, wenn im ländlichen Raum viel mit Holz geheizt wird?
SWT: "In der Regel gilt, dass sich eine Umstellung von Heizöl und Flüssiggas auf Erdgas, auch in Kombination mit einem Kamin, lohnt. Das hängt aber natürlich letztendlich vom individuellen Heizverhalten ab." doth
