Erfolgreich gealtert

Zu einem Jahrhundert-Ereignis trafen sich Verantwortliche und Mitarbeiter der Volksbank Saarburg, Vertreter der Mitglieder sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik am Freitagabend in der Stadthalle Saarburg. 450 Gäste feierten mit einem vierstündigen Programm den 100. Geburtstag der Volksbank Saarburg.

Saarburg. Einen Großteil der Region brachte die Volksbank Saarburg am Freitagabend bei ihrem großen Geburtstagsfest in der Stadthalle Saarburg zusammen: Ein bunter Querschnitt bekannter Saarburger, Konzer, Trierer und Hochwälder gab sich zu diesem einmaligen Anlass ein Stelldichein. Dabei zeigten sich die Gäste bereits vor dem offiziellen Startschuss gegen 20 Uhr in bester Feierlaune: Im Foyer der Halle genossen sie bei Sekt und Fingerfood die zwanglose Einstimmung auf den bevorstehenden Abend. Ein einziges Stimmengewirr dominierte das "brechend volle" Foyer. Nicht zu viele - und vor allem keine endlos langen - Reden und einen möglichst lockeren Rahmen hatte sich das Vorstands-Duo Alfons Jochem und Werner Dellwing nach eigener Aussage für diesen Abend vorgenommen. Dazu passte, dass sie die offizielle Eröffnung dem Comedy-Künstler Jörg Burghardt aus der Nähe von Freiburg überließen. Der betrat als Volksbank-"Hausmeister Bolle" mit Kittel, Schiebermütze und Ruhrpott-Dialekt die Bühne und kündigte an: "Es könnte passieren, dass Sie hier heute in Ekstase ausbrechen. Wir haben nämlich viel für Sie vorbereitet." Bevor allerdings Musik- und Comedy-Einlagen das Programm bestimmten, blickte das Vorstands-Duo in abwechselnder Reihenfolge auf die Geschichte der Bank zurück und machte deutlich, wofür die Institution steht. Im Februar 1907 von sieben Beuriger Winzern als Spar- und Darlehensverein gegründet, habe sich an den Werten, für die die Genossenschaftsbank steht, bis heute nichts geändert. Alfons Jochem: "Die Volksbank steht für die Solidarität der Menschen zueinander. Das macht sie einmalig und grenzt sie ab von ihren Mitbewerbern."Viele länger als 25 Jahre im Betrieb

Werner Dellwing betonte das besondere Verhältnis, das die ehemalige Spitze - wie der langjährige und inzwischen 90-jährige Vorstand Klaus Minn - ebenso wie der aktuelle, noch relativ neue Vorstand zu den insgesamt 69 Mitarbeitern pflege. "Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass 14 Mitarbeiter länger als 25 Jahre in unserem Unternehmen tätig sind." Seinen besonderen Dank richtete Dellwing an die Mitglieder: "Sie sind unser Arbeitgeber." Im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bank versprach er: "Wir werden auch weiterhin für Sie in der Region erreichbar sein."Alle Festredner, zu denen Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband, Ewald Müller, Stellvertretender Bankleitersprecher der Raiffeisen- und Volksbanken der Stadt Trier und des Kreises Trier-Saarburg, Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Thein und Bürgermeister Leo Lauer gehörten, hoben die besondere Ausrichtung der Bank hervor. "Ich ziehe noch heute den Hut vor den Männern, die 1907 die Idee verwirklicht haben, eine Einrichtung zu schaffen, bei der Selbsthilfe und Selbstverantwortung im Mittelpunkt stehen. Die hatten das richtige Gespür", meinte Hans Pfeifer. Leo Lauer sagte: "Die grundsätzliche Idee dieser Selbsthilfe-Einrichtung wurde ein Erfolgsmodell. Und die Volksbank Saarburg hat trotz ihrer Größe ihre Identität gewahrt und ist ihrer Aufgabenstellung treu geblieben. Das ist in Zeiten von Banken-Fusionen längst nicht mehr selbstverständlich."Zu einem Ausflug ins "Damals" nahm der Oberemmeler und singende Bäckermeister Ewald Schu die Gäste mit: Begleitet von Christoph Schach am Klavier interpretierte er Stücke des Berliner Vortragskünstlers Otto Reutter. "Der sah aus wie ein Bankdirektor", meinte Schu. Das "Jetzt" mit all seinen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen nahm Comedy-Künstler Schorsch Seitz aufs Korn - während Jörg Burghardt alias "Hausmeister Bolle" Einblicke ins wahre Leben der Volksbank gab. Während der Feierlichkeit ehrte das Vorstands-Duo Alfons Jochem und Werner Dellwing verdiente Vorstände, Mitarbeiter und Mitglieder. Als ehemalige Vorstände wurden folgende Herren auf die Bühne gerufen und mit kurzen Dankesworten bedacht: Klaus Minn, Manfred Holbach, Walter Mangrich und Klaus Müller. Weil er krankheitsbedingt nicht an der Feier teilnehmen konnte, ehrten Jochem und Dellwing in Abwesenheit den ehemaligen Vorstand Heinz Steinecke. Über Klaus Minn, den Vorstand im Ruhestand, der lange Jahre die Geschicke der Bank leitete und inzwischen 90 Jahre alt ist, sagte das neue Vorstands-Duo: "Klaus Minn wirkt wie ein Grandseigneur in unserem Haus." Klaus Minn nutzte die Gelegenheit für ein kurzes Grußwort an die Gäste im Saal, die ihm dafür im Stehen applaudierten. "Ich bin froh und stolz zu sehen, wie die Bank sich entwickelt hat. Ich danke allen, die an dieser Entwicklung so erfolgreich mitgewirkt haben." Mit Norbert Louis, Peter Benning und Herbert Kirf ehrte die Bank verdiente und langjährige Mitarbeiter. Darüber hinaus zeichnete die Bank zwei Herren aus den Verbandsgemeinden Saarburg und Konz für die längste Mitgliedschaft bei der Volksbank Saarburg aus. Dies sind der 90-jährige Gottfried Müller aus Saarburg und der Nitteler Adolf Greif, 92 Jahre alt. An sie gerichtet sagte Werner Dellwing: "Sie sind Mitväter unserer Bank, denn Sie haben uns damals Ihr Geld gegeben, auf dass die Bank damit arbeiten konnte."

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